Das Millionenloch in den Klagenfurter Kassen besteht immer noch. Gutachter schlug auch Verkauf von Vermögenswerten vor. Stadion oder Schloss Loretto am Wörthersee wollen unsere Leser aber nicht hergeben.
„Es sollte daher geprüft werden, ob durch eine gezielte Veräußerung nicht notwendiger Vermögenswerte finanzielle Spielräume geschaffen werden können“, hieß in einem eigenen Gutachten, das Bürgermeister Christian Scheider für den Budgetvoranschlag 2025 erstellen ließ.
Gutachter Ulrich Krassnig nennt als konkrete Beispiele den Verkauf von Wertpapieren oder von Anteilen an der Energie Klagenfurt GmbH, aber auch die Veräußerung von Immobilien an die Stadtwerke. Doch auch der Konsolidierungsbeirat nahm an, dass auch weitere Liegenschaften verkauft werden müssen.
Klagenfurter zeigen wenig Begeisterung für Verkäufe
Und wenige Immobilien im Klagenfurter Besitz sind attraktiver als das Schloss Maria Loretto am Wörthersee, prestigeträchtiger als das EM-Stadion. Und Ende Juni meldete Immo-Investor Siegfried Stieglitz Interesse an (wir berichteten): „Wenn eine Kommune mehr Sorgen als Freude mit einem Projekt hat, kann man sie von den Sorgen erlösen.“
Bürgermeister Christian Scheider erteilte dem eine Absage: „Ein Verkauf ist schwer vorstellbar.“ Die Klagenfurter sehen das gleich: In unserer Leserbefragung sprachen sich nur 28 Prozent dafür, 68 Prozent dagegen aus. Einzig NEOS-Wähler konnten sich mit 56 Prozent Zustimmung für die Idee erwärmen. Besonders ablehnend stimmten ÖVP-Wähler mit 78 Prozent „Nein“ ab.
Und beim Schloss Maria Loretto war die Stimmung noch eindeutiger: 19 Prozent „Ja“, 78 Prozent „Nein“. Wieder waren ÖVP-Wähler mit 87 Prozent die entschlossensten Gegner, FPÖ-Wähler und Männer mit jeweils 23 Prozent „Ja“ am ehesten für einen Verkauf zu begeistern.
Damit dürften beide Bauten auch für künftige Generationen sicher in öffentlicher Hand bleiben – nun müssen die Sparmaßnahmen greifen und die Zahlungsunfähigkeit verhindert werden. Sonst könnte es tatsächlich zu einem Ausverkauf kommen …
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