Die Umfahrung Haid hätte einen wichtigen Schritt geschafft – alle Einsprüche sind vom Tisch. Doch anstatt Jubelstimmung gibt’s neue Hürden: Ein Vogel diktiert die Bedingungen für das Millionenprojekt. Warum FP-Stadtchef Christian Partoll plötzlich mehr über Brutpaare als über Baustart sprechen muss.
Eigentlich könnten sie jetzt alle jubeln, Sektkorken knallen lassen und miteinander anstoßen: Ansfeldens Stadtchef Christian Partoll und Landesrat Günther Steinkellner (beide FPÖ) haben ihren Sieg eingefahren – zumindest vor Gericht. Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) hat den UVP-Bescheid für die B 139-Umfahrung Haid bestätigt.
Kleiner schwarz-weißer Schatten
Alle Einsprüche? Abgeschmettert. Ein weiterer großer Schritt Richtung Baustart? Abgehakt. Die Ortsdurchfahrt Haid soll endlich entlastet werden, bis zu 80 Prozent weniger Verkehr, weniger Stau, weniger Lärm. Doch die Sonne über Haid wird von einem kleinen, schwarz-weißen Schatten getrübt: dem Kiebitz. Kaum größer als eine Amsel, aber mit erstaunlicher Schlagkraft gegen Millionenprojekte.
Weitere fünf Hektar Ersatzflächen
„Und das alles wegen ein paar Brutpaaren“, knurrt Bürgermeister Partoll, dem die Richter gerade zusätzliche fünf Hektar Ersatzflächen aufgebrummt haben. Mit den bereits vorhandenen vier macht das neun Hektar Ackerland – also fast schon ein eigenes Kiebitz-Resort mit Freiflugzone. Infrastrukturlandesrat Steinkellner kennt die tierischen Projektbremsen nur zu gut. Auch bei der Regional-Stadtbahn musste er Rücksicht nehmen – auf Vögel, Amphibien, Reptilien, Haselmäuse, Biber und sogar Heuschrecken. Und jetzt flattert ihm der Kiebitz in die Umfahrung.
Trotzdem gibt er sich staatsmännisch: „Die Umfahrung Haid ist ein Schlüsselprojekt, das die Bürger von Verkehr, Stau und Lärm entlasten wird.“ Geplanter Baustart ist 2027.
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