„In & Out of Painting“: Das Belvedere 21 widmet dem Werk von Ashley Hans Scheirl die erste umfassende museale Personale – mit 120 Gemälden, Filmen und Installationen auf fünf Jahrzehnten.
Die Bedeutung von Kunst entsteht im Auge des Betrachters – vor allem bei Ashley Hans Scheirl. Gurke oder Geschlecht? Farbe oder Fäkalie? Mann oder Frau? In den Bildern, Skulpturen und Installationen von Ashley Hans Scheirl bleibt vieles uneindeutig – und das ganz bewusst. Die Eindeutigkeit entsteht erst beim Betrachten und dennoch mehrere Optionen offen. Genau das macht diese Kunst auch herausfordernd. Denn, so formuliert es Belvedere-Chefin Stella Rollig bei der Ausstellungseröffnung: „Das Uneindeutige kann mit großer Klarheit vertreten werden.“
Das Belvedere 21 widmet Scheirl mit 120 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten bis Februar eine umfassende Werkschau – die erste museale Personale. „In & Out Painting“ versammelt nicht einfach Arbeiten der 1956 geborenen Künstlerin, die Schau ist eine große, von Scheirl selbst mitgestaltete Installation. Bereits der Aufgang ist mit Skizzen und Tagebucheinträgen gespickt, eine raumfüllende Collage beschäftigt sich mit der Idee des Cyborgs.
Surrealer Kunst-Parcour
Wie in einem Parcour springt Scheirls wandelbare wie humorvolle Handschrift dann immer wieder aus den surrealen Gemälden heraus, zeigt sich an Wänden, in Filmen (wie „Dandy Dust“) oder Plakaten. Durch die flächig bunten Gemälde ziehen sich Motive wie Geld, Geschlecht und Körperflüssigkeiten, in Bildkompositionen, die gesellschaftliche Wertigkeiten und Stereotype aufbrechen. Interaktivität ist absolut erwünscht: Im ersten Raum lädt ein Gerüst zum Mit-Turnen ein, ein weißer Teppich soll Spuren der Besucher abbilden. Ein definitiv herausforderndes, aber starkes Plädoyer für das Sprengen binärer Ordnungen.
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