Blitz, Brand, Brandung

Diese Bilder von Julius von Bismarck rütteln auf

Kultur
09.09.2025 15:01

Er peitscht Wellen, jagt grell Zuckendem hinterher und malt Landschaften mit dem Meer selbst: Julius von Bismarck rüttelt im Kunst Haus Wien mit „Normalen (Öko-)Katastrophen“ auf.

Es sind diese Momente, in denen von Bismarck die Natur nicht einfach zeigt, sondern ihr den Spiegel vorhält – und damit auch uns. Wer vor diesen Kompositionen steht, spürt schnell: Hier geht es nicht um die romantisierende Ästhetik von Feuer, Wasser, Sturm. Hier wird die Katastrophe selbst inszeniert – nicht als Ausnahmezustand, sondern als neuer Alltag, an den wir uns längst gewöhnt haben.

Mehrere Werkblöcke bilden das Herzstück der Schau: Für „Talking to Thunder“ jagte von Bismarck in Südamerika Blitzen hinterher. Immer auf der Suche nach jener Urgewalt, die Menschen seit Jahrtausenden fürchten und verehren. Mit eigens konstruiertem Gerät fing er das Zuckende ein. Was daraus entstand, wirkt wie aus einer anderen Welt: archaisch, gefährlich, berührend schön.

Im Kunst Haus Wien zucken Blitze, die den Klimawandel drastisch vor Augen führen sollen
Im Kunst Haus Wien zucken Blitze, die den Klimawandel drastisch vor Augen führen sollen(Bild: KHW/Julius von Bismarck)
Julius von Bismarck im Kunst Haus Wien in der Ausstellung „Julius von Bismarck – Normale ...
Julius von Bismarck im Kunst Haus Wien in der Ausstellung „Julius von Bismarck – Normale Katastrophe“.(Bild: APA/WOLFGANG HAUPTMANN)

Zerstörerisch, spektakulär und schöpferisch zugleich
Nicht weniger eindringlich: „Fire with Fire“. Er hält Zwiesprache mit Flammen, etwa in Los Angeles, wo gigantische Brände alles Leben verschluckten. Das Feuer wird zum hypnotischen Tanz – zerstörerisch und schöpferisch zugleich. Spektakulär auch „Punishment“: Mit einer Peitsche schlägt er auf die Wellen, bis er erschöpft zusammenbricht. Ein Sinnbild für den aussichtslosen Versuch, die Natur zu kontrollieren.

Meditativ die Videoarbeit: Eine Monsterwelle rollt in Zeitlupe heran. Das Bild füllt bedrückend den Raum. Ein aufrüttelndes Sinnbild der menschlichen Ohnmacht im Angesicht des immer stärker wütenden Klimawandels. 

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