Trump-Wunsch ignoriert

US-Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt

Wirtschaft
17.09.2025 21:27

US-Präsident Donald Trump fordert seit Monaten bereits eine kräftige Senkung des Leitzinses und greift immer wieder die Führung der Federal Reserve an. Nun ist dieser volkswirtschaftlich wichtige Wert tatsächlich gesenkt worden – um 0,25 Prozentpunkte und damit nicht in der vom Weißen Haus gewünschten Höhe. Somit dürfte der Kampf zwischen Trump und den Währungshütern weitergehen.

Der US-Staatschef hatte den unabhängigen Zentralbankchef Jerome Powell immer wieder zu kräftigen Zinssenkungen aufgefordert. Zuletzt entsandte er seinen Vertrauten Stephen Miran ins Direktorium der Notenbank, um eine jüngst vakant gewordene Stelle auszufüllen. Der beurlaubte Wirtschaftsberater Trumps konnte nach seiner Bestätigung durch den Senat im Eilverfahren nun erstmals über den Leitzins mit abstimmen: Er befürwortete einen Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt. Nun reicht die Zinsspanne von 4,00 bis 4,25 Prozent.

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Leitzinssätze von Fed und EZB seit Juli 2022. Die Fed erhöhte den Zinssatz bis Mitte 2023 auf über 5 % und senkte ihn bis September 2025 auf 4,00–4,25 %. Die EZB steigerte den Zinssatz bis Mitte 2023 auf 4 % und reduzierte ihn bis September 2025 auf 2,00 %. Quelle: APA.

Warum der Zinsschritt lange auf sich warten ließ
Die Notenbank hatte den ersten Zinsschritt nach unten im laufenden Jahr auf die lange Bank geschoben, da sie sich zunächst ein Bild von den Folgen der von Trump betriebenen Zollpolitik auf Wirtschaft und Inflation machen wollte. Nach einer markanten Eintrübung des Arbeitsmarkts stellte Powell jüngst jedoch die Signale auf Zinssenkung. Diese ist nun vollzogen. Die Entscheidung drückte den Dollar und half den US-Aktienmärkten auf die Beine.

Zugleich ist die Inflationsgefahr in den Vereinigten Staaten noch nicht gebannt: Die Verbraucherpreise zogen im August an – auf eine Teuerungsrate von 2,9 Prozent. Die US-Notenbank ist somit doppelt gefordert, denn sie soll nicht nur stabile Preise sicherstellen, sondern auch Vollbeschäftigung fördern. In ihren aktualisierten Konjunkturprognosen rechnen die Währungshüter im Median für dieses Jahr weiterhin mit einer Inflation von 3 Prozent, die damit deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank liegen würde.

Trump versuchte, Fed-Vorstandsmitglied zu feuern
Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins im Dezember 2024 gesenkt. Neben verbalen Attacken auf Powell versuchte Trump, die Fed-Direktorin Lisa Cook zu feuern. Ein Berufungsgericht in Washington lehnte es jedoch vorerst ab, dem Staatsoberhaupt die Entlassung zu gestatten. Der Fall Cook hat an den Finanzmärkten Sorgen um die Unabhängigkeit der Zentralbank ausgelöst. Bisher hat noch kein US-Präsident ein Mitglied des Fed-Direktoriums entlassen.

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