Verbindung zu Epstein
Großbritannien feuert Mandelson als US-Botschafter
Er hatte erst am 10. Februar dieses Jahres sein Amt als Botschafter in den USA angetreten, jetzt wurde er schon wieder entlassen. Der Grund: Peter Mandelson habe enge Verbindungen zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gehabt.
Der britische Botschafter in den USA, Peter Mandelson, ist wegen seiner Verbindungen zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein entlassen worden. Das Außenministerium in London teilte am Donnerstag mit, Premierminister Keir Starmer habe das Außenministerium aufgefordert, Mandelson von seinem Botschafterposten in Washington abzuziehen. Grund ist ein bekannt gewordener Schriftwechsel zwischen dem 71-jährigen Labour-Politiker und dem US-Finanzier.
Tiefe Beziehung zu Epstein
Dieser zeige „die Tiefe und das Ausmaß der Beziehung von Peter Mandelson zu Jeffrey Epstein„, erklärte das Ministerium. Dies sei zum Zeitpunkt von Mandelsons Ernennung nicht bekannt gewesen. Konkret geht es um E-Mails.“ In Anbetracht dessen und aus Rücksicht auf die Opfer der Straftaten Epsteins ist er mit sofortiger Wirkung als Botschafter abberufen“, fügte das Außenministerium hinzu.
Hielt viel von dem Straftäter
„Insbesondere Peter Mandelsons Behauptung, dass Jeffrey Epsteins erste Verurteilung falsch sei und angefochten werden müsse, ist eine neue Information“, schrieb das Ministerium in London mit Blick auf E-Mails von Mandelson an Epstein. Mandelson soll dem 2019 im Gefängnis gestorbenen Finanzier kurz vor dem Haftantritt etwa geschrieben haben, dass er „sehr viel“ von ihm halte.
Auch Trump unter Druck
Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden. Ihm war vorgeworfen worden, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und zum Sex an Prominente weitergereicht zu haben. Mandelson war zu Zeiten der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens mehrere Jahre lang EU-Handelskommissar. In der Epstein-Affäre steht auch US-Präsident Donald Trump unter Druck. Eine Reihe von Trump-Anhängern hatten sich empört geäußert, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in die Affäre gebracht und eine angebliche Kundenliste Epsteins veröffentlicht hatte.
Nicht Mandelsons erste Affäre
Mandelson saß vor seiner Berufung zum Botschafter im Oberhaus. Mehrmals stolperte er über Affären, machte aber jedes Mal ein Comeback. Unter den früheren Premierministern Tony Blair (1997 bis 2007) und Gordon Brown (2007 bis 2010) hatte er verschiedene Kabinettsposten inne. Bereits zuvor hatte er sich den Ruf als abgekochter Kommunikationsstratege der Labour-Partei erworben, weil er mit allen Wassern gewaschen zu sein schien. Spöttisch wurde er deswegen auch als „Prince of Darkness“ oder „Dark Lord“ bezeichnet.
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