Senior (80) zahlte

Betrug mit Kinderporno-Vorwurf und Polizei-Namen

Österreich
12.09.2025 06:00

Unterzeichnet mit dem Namen vom Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, erhielt ein 80-jähriger Deutscher Kinderpornovorwürfe und horrende Zahlungsaufforderungen. In seiner Angst zahlte er. Österreichs ranghöchste Polizisten warnen vor der Betrugsmasche.

Allein das Wort Kinderpornografie auszusprechen, fällt Reinhold S. schwer. Der 80-Jährige aus Bremen hat Familie. Und ist ein unbescholtener Mensch. Dennoch bekam er elektronische Post, samt ungeheuerlichen Vorwürfen. Er habe auf seinem Computer, hieß es in dem Schreiben, kinderpornografische Fotos und Videos angesehen. Der Austausch mit anderen Beteiligten sei von einem „Cyberpolizisten“ aufgezeichnet worden. Was nun auf den Deutschen warte: Anzeigen wegen Kinderpornografie, Exhibitionismus und Co.

Im Wiener Bundeskriminalamt wird ermittelt, es werden aber keine Zahlungsaufforderungen ...
Im Wiener Bundeskriminalamt wird ermittelt, es werden aber keine Zahlungsaufforderungen verschickt.(Bild: Holl Reinhard)

4978 Euro für Tat, die nie begangen wurde
Während Reinhold S. aus allen Wolken fiel, wurde er per Mail vom vermeintlichen Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, unter Druck gesetzt. Mit der Zahlung von 4978 Euro sei die Angelegenheit aus dem Weg geräumt, hieß es. Wenn er nicht zahle, erwarte ihn Haft. „Ich hab’ geprüft, ob es Franz Ruf gibt“, erzählt S. der „Krone“. Auch das französische Konto, auf das er überweisen sollte, existierte. In der Angst, als pädophil abgestempelt zu werden, bezahlte Reinhold S. Und merkte erst danach, dass er Betrügern aufgesessen war.

Ruf, Holzer, Pürstl: Die Namen der ranghohen Polizisten werden von Betrügern gerne ...
Ruf, Holzer, Pürstl: Die Namen der ranghohen Polizisten werden von Betrügern gerne missbräuchlich verwendet.(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com, Georg Hochmuth/APA, LPD OÖ/Michael Dietrich)
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Kriminelle nutzen die Namen und Logos von Sicherheitsbehörden, um mit gefälschten Schreiben ihre Opfer unter Druck zu setzen und Geld zu erpressen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und reagieren Sie nicht auf diese Schreiben.

BK-Direktor Andreas Holzer zur „Krone“

Pürstl, Holzer, Ruf – Namen werden missbräuchlich verwendet
Reihenweise verschicken jene unter den Namen Rufs, des Bundeskriminalamtsdirektors Andreas Holzer oder Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl, Schreiben im Namen einer „Brigade zum Schutz von Minderjährigen“, samt Logos von Polizei und Europol. Natürlich existiert jene nicht – und die Polizei würde bei konkretem Verdacht niemals so vorgehen und Geld verlangen.

Holzer rät allen „Krone“-Lesern: „Lassen Sie sich nicht einschüchtern und reagieren Sie nicht auf dieses Schreiben. Als echte Polizei arbeiten wir auf Hochdruck, um Täter ausfindig zu machen und Netzwerke zu zerschlagen.“ Sollten Sie zum Opfer geworden sein, melden Sie den Fall der Polizei und per E-Mail an against-cybercrime@bmi.gv.at.

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