Der Textildiscounter Kik will offenbar Hunderte deutsche Filialen schließen. Bis zu 400 der 2400 Standorte im Nachbarland stehen auf der Kippe. Auch in Österreich betreibt Kik unrentable Läden, die gefährdet sein könnten. In Wien musste bereits eine Filiale zusperren ...
Der deutsche Textilkonzern Kik plant einen Umbruch in Deutschland – rund 400 von 2400 Filialen sollen schließen. Weil viele wirtschaftlich schwache Standorte nicht mehr rentabel seien, setzt der Textilriese nun den Rotstift an. Laut „Kurier“ stehen neben Deutschland auch Österreich-Filialen auf dem Prüfstand.
Millionenverluste im Jahr 2023
Die Kik Textilien und Non-Food GmbH steckt tief in den roten Zahlen. Laut Jahresabschluss 2023 schrieb das Unternehmen Millionenverluste. Zwar legte Kik Österreich beim Umsatz von 148,35 auf 163,66 Millionen Euro zu – im Endeffekt blieb aber ein Minus von 4,7 Millionen Euro. 2022 war der Verlust sogar doppelt so hoch. Der Bilanzverlust summiert sich 2023 auf 12,79 Millionen Euro. Zahlen für 2024 gibt es noch nicht.
Erste Filiale in Wien bereits geschlossen
Kik gehört zum deutschen Tengelmann-Konzern und ist seit 1998 in Österreich aktiv. Der Billighändler betreibt hierzulande rund 254 Standorte. Für Aufsehen sorgte zuletzt die Schließung der Filiale in der Wiener Ziegelofengasse – sie nährte den Verdacht auf weitere Standortschließungen.
Wir sind stets bestrebt, Mitarbeitenden alternative Stellen im Kik-Filialnetz anzubieten.
Kik auf Anfrage von Medien
Wie viele Filialen in Österreich betroffen sein könnten, ließ das Unternehmen offen. Man befinde sich in einem „laufenden Prüfprozess“, hieß es auf Anfrage. „Wie alle großen Handelsunternehmen überprüfen wir unser europaweites Filialportfolio fortwährend – mit dem Ziel, wirtschaftlich nachhaltig und profitabel zu handeln“, erklärte die Tengelmann-Tochter. Dazu gehörten auch „Portfoliobereinigungen“, die vorausschauend vorgenommen würden.
Zugleich betont das Unternehmen: „Wir sind stets bemüht, Mitarbeitenden alternative Stellen im Kik-Filialnetz anzubieten.“ Das Unternehmen betonte, trotz der Reduktion des Unternehmens, in bestehende und neue Märkte sowohl in Deutschland als auch international investieren zu wollen.
Kik-Chefetage im Umbruch
In Deutschland sorgt die Schließungswelle für Wirbel – und fällt mitten in eine Phase großer Umbrüche im Management. Geschäftsführer Patrick Zahn, der Kik über 18 Jahre prägte und neun Jahre lang CEO war, hat das Unternehmen überraschend verlassen. Laut deutschen Medien bat er wegen strategischer Differenzen mit Tengelmann-Eigentümer Christian Haub um die Auflösung seines Vertrags. Erst wenige Wochen davor war schon Chief Operating Officer Dirk Ankenbrand zurückgetreten.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.