Russische Luftschläge
Kiewer Regierungssitz beinahe vollständig zerstört
Der größte russische Luftangriff seit dem Überfall auf die Ukraine hätte auch weitaus dramatischere Folgen haben können. Jene Rakete, die den Regierungssitz in Kiew getroffen hatte, ist dem Vernehmen nach nämlich nicht vollständig detoniert.
Die Iskander-Rakete schlug im Dach des Hauptregierungsgebäudes in Kiew ein und löste einen Brand aus. Anfänglich war von herabgestürzten Drohnentrümmern die Rede.
Die EU-Botschafterin in der Ukraine, Katarina Mathernova, sagte nach einem Besuch des beschädigten Gebäudes am Montag, die Rakete sei nicht vollständig detoniert – nur deswegen sei das mehrstöckige Gebäude nicht dem Erdboden gleichgemacht worden. Dem Chef des ukrainischen Rettungsdiensts, Andrij Danyk, zufolge verursachte der Angriff Schäden auf einem Gebiet von 800 bis 900 Quadratmetern.
Ministerpräsidentin: „Zum Glück niemand verletzt“
Zum Glück sei niemand verletzt worden, teilte Premierministerin Julia Swyrydenko mit, als sie mit ihrer Handykamera durch die zerstörten Gebäudeteile schritt und diese der Weltöffentlichkeit zeigte. Dass Russland keinen Frieden wolle, sei klar, sagte Swyrydenko. Die Barbarei werde die tägliche Arbeit der ukrainischen Regierung aber nicht beeinträchtigen, stellte die Premierministerin klar. Das Land bräuchte eine stärkere Luftabwehr, um die Städte und das Energiesystem zu schützen. Zudem bräuchte es härtere Sanktionen, damit Russland weniger Geld mit Öl und Gas verdiene.
In dieselbe Kerbe schlug auch Präsident Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe. „Eine Stärkung der Flugabwehr ist das Ziel Nummer eins für dieses ,Ramstein-Treffen‘ und überhaupt unserer Kontakte zu Europa und den USA“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Berlin und Paris werben für neue Russland-Sanktionen
Verteidigungsminister Denys Schmyhal werde von ukrainischer Seite an diesem Dienstag an der Konferenz teilnehmen, hieß es weiter. Zudem wird eine Teilnahme des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD) und seines britischen Kollegen John Healey erwartet. Im Rahmen der EU setzen sich Deutschland und Frankreich für schlagkräftige neue Sanktionen gegen Russland ein. Wie aus einem an andere EU-Staaten übermittelten Positionspapier hervorgeht, werben Berlin und Paris unter anderem für ein noch entschlosseneres Vorgehen gegen den russischen Energiesektor. Dieser sei die wichtigste Finanzierungsquelle für den Kriegshaushalt von Kremlchef Wladimir Putin, heißt es zur Begründung in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Text.
Zudem sollen nach dem Willen von Berlin und Paris finanzielle und logistische Schlupflöcher geschlossen werden, über die Russland bereits bestehende Sanktionen bisher umgeht. Demnach könnten weitere russische Banken, ausländische Finanzinstitute mit Verbindungen zu dem von der russischen Zentralbank entwickelten Transaktionssystem SPFS sowie Kryptowährungsdienstleister in Zentralasien auf Sanktionslisten landen.
USA: „Alle Optionen auf dem Tisch“
Auch die USA stellten neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht. Finanzminister Scott Bessent schrieb auf der Online-Plattform X, im Rahmen der Strategie zur Unterstützung von Friedensverhandlungen von US-Präsident Donald Trump lägen alle Optionen auf dem Tisch.
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