Erstmals seit rund 20 Jahren sind am Dienstag zwei männliche Flüchtlinge nach Somalia abgeschoben worden. Die Betroffenen seien in Österreich wegen verschiedener Taten strafgerichtlich verurteilt worden, unter anderem sollen Suchtmitteldelikte vorgelegen sein.
Somalier waren in den ersten sieben Monaten des Jahres die drittgrößte Gruppe an Asylwerbern in Österreich. Gesamt 648 Anträge von Bürgern des ostafrikanischen Staats wurden abgegeben.
Die Anerkennungsquote lag heuer bei 44 Prozent. 463 Somaliern wurde Asyl zugesprochen. Dazu wurde noch in 334 Fällen subsidiärer Schutz gewährt. Einen humanitären Aufenthaltstitel erhielten zwölf Somalier.
Das ostafrikanische Land gilt seit Jahrzehnten als eine der instabilsten Regionen des Kontinents. Nach vergleichsweise ruhigeren Zeiten hat heuer die radikalislamische Miliz Al-Shabaab ihre Aktivitäten wieder verstärkt. Präsident Hassan Sheikh Mohamoud entging Mitte März einem Anschlag, bei dem es mehrere Tote gab.
Zusammenarbeit soll „Effizienz“ steigern
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) stimmte sich am Dienstag mit seinem deutschen Amtskollegen Alexander Dobrindt (CSU) ab, wie künftig weitere Abschiebungen in verschiedene Staaten aus Österreich und Deutschland gemeinsam „noch effizienter“ umgesetzt werden könnten.
Das Innenministerium betonte, dass mit den Abschiebungen nach Somalia eine „konsequente, harte und gerechte Asylpolitik“ fortgesetzt werde. Zuletzt war ja erstmals seit Jahren eine Person nach Syrien überstellt worden. Außerlandesbringungen nach Afghanistan sind ebenfalls geplant.
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