Festnahme in den USA
Illegal Abgeschobener sitzt wieder im Gefängnis
Im März ist ein US-Bürger unrechtmäßig nach El Salvador abgeschoben worden, weil man ihn für ein Bandenmitglied gehalten hatte. Nun sitzt der Mann abermals im Gefängnis. „Sie haben ihn nur in Haft genommen, um ihn zu bestrafen“, sagte Anwalt Simon Sandoval-Moshenberg.
Kilmar Ábrego García war erst im Juni in die USA zurückgebracht und in der vergangenen Woche auf richterliche Anweisung freigelassen worden. Seine Anwältinnen und Anwälte gehen davon aus, dass der salvadorianische Staatsbürger in das ostafrikanische Uganda abgeschoben werden soll, damit weit weg von seiner Familie und seinem Herkunftsland. Die ugandische Regierung hatte vergangene Woche mitgeteilt, abgelehnte Asylwerberinnen und Asylwerber aus den Vereinigten Staaten aufzunehmen.
Der 29-Jährige war einer von mehr als 250 Menschen, die im März von den US-Behörden nach El Salvador abgeschoben und dort inhaftiert worden waren. Er ist mit einer US-Amerikanerin verheiratet und lebte bis zu seiner Abschiebung in Maryland. Sein Fall sorgte weltweit für Aufsehen.
US-Regierung: „Verwaltungsfehler“
Anwältinnen und Anwälte der US-Regierung haben eingeräumt, dass die Abschiebung ein „Verwaltungsfehler“ gewesen sei. Justizministerin Pam Bondi sagte wiederum, dass sich Ábrego García wegen des Vorwurfs des Menschenschmuggels verantworten müsse. Er werde beschuldigt, Migrantinnen und Migranten ohne gültige Papiere in die USA geschleppt zu haben.
Der Prozess soll am 27. Jänner 2026 stattfinden. Erst im Juli hatte ein Richter entschieden, dass Ábrego García bis zu diesem Datum freigelassen werden soll. Daraufhin wurde er in der vergangenen Woche aus der Haft entlassen. US-Präsident Donald Trump hatte den 29-Jährigen als „Terroristen“ bezeichnet und gesagt, er gehöre einer Bande aus El Salvador an. Das Weiße Haus nannte ihn außerdem „Frauenschläger“ und „kriminellen, illegalen Einwanderer“. Für die Vorwürfe wurden aber keine Beweise vorgelegt.
Ábrego García hat in den USA eigentlich juristischen Schutz. 2019 hatte ein Gericht seine Abschiebung aufgehoben, weil ihm in seinem Herkunftsland Gefahr drohe.
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