Greifen Touristen an

Ziegenplage auf Stromboli: „Sind sogar im Bett“

Nachrichten
20.08.2025 11:33

Auf Stromboli werden vierbeinige Plagegeister von Einheimischen momentan als größere Gefahr angesehen, als der aktive Vulkan, der die Form der italienischen Insel prägt. Ziegen haben jede Ecke des Eilandes erobert – man würde sie sogar im Schlafzimmer finden, wenn man die Haustür offen lässt, wie Bewohner berichten. Nun werden Stimmen laut, die Tiere zu töten. 

Die Vulkaninsel Stromboli ist im Sommer ein Touristenparadies. Das Eiland, das dem Archipel der Äolischen Insel nördlich von Sizilien gehört, ist derzeit jedoch von einer wahren Ziegenplage belastet. Wilde Ziegen haben die Insel in Beschlag genommen und greifen auch Touristen an. „Sie treiben sich im Rudel herum“, berichteten besorgte Bewohner.

2000 Ziegen und nur 40 menschliche Inselbewohner
Seit Wochen schlagen die Bewohner von Stromboli Alarm: Die Situation sei unhaltbar geworden – und stelle auch ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. „Die verwilderten Ziegen müssen entweder abtransportiert oder getötet werden – entweder sie oder wir“, beschreibt ein Einwohner des kleinen Dorfes Ginostra das schwierige Zusammenleben mit den Ziegen. Die Zahlen sprechen für sich: Rund 2000 Ziegen stehen nur etwa 40 Einwohnern gegenüber – im Sommer steigt die Zahl auf etwa 100 Menschen.

In diesem Beitrag wird ein Rudel Ziegen auf Stromboli gezeigt:

Ziegen haben jede Ecke der Insel erobert
Während sich Einheimische und Touristen in den wenigen bewohnten Teilen der Inseln drängen, sind die Ziegen überall. Sie sind vom Vulkankegel herabgestiegen und haben jede Ecke der Insel erobert. Dabei machen sie vor nichts Halt: Sie fressen Sträucher, Beeren, Olivenbaumrinden, Kapernpflanzen – einfach alles. „Die Situation ist inzwischen äußerst belastend“, erklärt Gianluca Giuffrè, Koordinator des Komitees für Ginostra, gegenüber der Tageszeitung „La Repubblica“. „Früher schlief man hier mit offener Tür – heute wacht man auf und hat Ziegen im Bett“, beklagt Giuffrè.

Sorgen um Hygiene
Doch nicht nur die nächtlichen Eindringlinge machen den Bewohnern Sorgen: Die Tiere sterben oft auf offener Straße oder in Privatgärten – und die Bewohner sind gezwungen, die Kadaver selbst zu beseitigen. Das sei nicht nur unzumutbar, sondern auch vom hygienischen Standpunkt gefährlich.

Insel Alicudi will Ziegen verschenken
Auch die kleine Mittelmeerinsel Alicudi, die wie Stromboli zu den Äolischen Inseln gehört, ist von 600 Wildziegen geplagt, die sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt haben. Weil die Ziegen sich auf der Insel so ausgebreitet haben und auf Futtersuche in Gemüsegärten eindringen, hatte der Bürgermeister der Insel im vergangenen Jahr beschlossen, die Tiere zu verschenken. Interessensbekundungen sind zwar aus aller Welt eingetroffen, das Einfangen der Ziegen gestaltete sich jedoch als zu problematisch. Daher wird jetzt überlegt, die Tiere zu töten.

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