Pilzsammler haben einen Grund zur Freude: In Österreichs Wäldern sprießen Eierschwammerl, Steinpilze und Parasole nur so aus dem Boden. Die abwechselnd nassen und heißen Tage im heurigen Sommer waren ideal fürs Pilzwachstum. Doch es gibt einige Dinge, die Sammler beachten sollten.
Besonders in Niederösterreich, Kärnten und Salzburg hätte man aktuell beim Sammeln gute Chancen, fündig zu werden, erklärte die Präsidentin der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft, Irmgard Greilhuber.
Wer sammeln gehen möchte, müsse jedoch bedenken, dass für den Eigenbedarf nur maximal zwei Kilogramm pro Tag und Person erlaubt seien. Die Expertin empfiehlt außerdem, die Merkmale giftiger Pilzsorten vor dem Sammeln erkennen zu lernen. Bei manchen giftigen Pilzsorten wie dem Grünen Knollenblätterpilz kann der Verzehr eines Fruchtkörpers alleine bereits tödlich sein. Insgesamt gibt es 20 wirklich giftige Pilzarten in Österreich.
Längere Pilzsaison
Damit Pilze wachsen können, benötigen sie abwechselnd Regenperioden und warme Phasen. Laut der Expertin habe sich die Pilzsaison in den vergangenen Jahren verlängert, was auf den Klimawandel zurückzuführen sei. Aufgrund milderer Winter starte die Saison bereits früher im Jahr und auch das Ende verschiebe sich weiter nach hinten, da im Herbst der Frost immer später eintrete. Außerdem würden Herbstpilzarten bereits viel früher aus dem Boden sprießen.
Organisiertes Sammeln ist verboten
Die Teilnahme an oder Durchführung von organisiertem Sammeln, etwa durch Pilzsammelveranstaltungen, ist verboten. Schwammerlsuchen in bestimmten Regionen kann außerdem vom jeweiligen Waldbesitzer verboten werden, da Pilze neben Beeren, Kräutern und sonstigem Wildobst im Eigentum des Grundeigentümers stehen.
Expertin: Nicht zu viele Schwammerl mitnehmen
Wer Pilze sammeln gehen möchte, dem rät Expertin Greilhuber neben dem Erlernen der Merkmale giftiger Arten auch zur Zurückhaltung. Das Sammeln solle in Maßen stattfinden und man solle sich bewusst sein, dass die Pilze im Ökosystem eine besondere Bedeutung hätten.
Keine Hausmittel gegen Vergiftung
Laut Expertin seien rund zwei Drittel aller Pilzvergiftungen auf den Konsum verdorbener Pilze zurückzuführen. Beim Sammeln müsse darauf geachtet werden, dass die Pilze noch knackig und frisch seien – auch die Nase könne bei der Erkennung helfen.
Hausmittel gebe es bei Pilzvergiftungen nicht, nur ein Arzt könne wirklich Hilfe leisten. Bei Verdacht einer Vergiftung solle je nach Zustand ein Krankenhaus aufgesucht oder die Rettung alarmiert werden. Außerdem sollten Pilz- oder Speisereste zum Arzt mitgenommen werden, da sie bei der Identifikation des Gifts helfen könnten.
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