Die „Krone“ enthüllte in ihrer Sonntagausgabe die Pläne: Die Grazer Anwälte Andreas Kleinbichler und Karin Prutsch-Lang wollen den Staat verklagen – wegen möglicher Versäumnisse im Vorfeld des Amoklaufs. Ein wichtiger und richtiger Vorstoß, denn die Opfer und deren Angehörige haben sich Gerechtigkeit verdient.
Zehn Menschen – Mädchen und Burschen im Teenageralter sowie eine 59-jährige Deutsch- und Englischlehrerin – hat der 21-jährige Amokläufer aus Kalsdorf am 10. Juni eiskalt erschossen. Mit legal erworbenen Waffen, die er auf der Schultoilette seelenruhig aus seinem Rucksack holen und dann auf Dutzende unschuldige Opfer richten konnte.
Zu Recht stellen sich Verletzte und Hinterbliebene die Frage nach dem Warum: Warum hat niemand Arthur A. am Betreten des Gebäudes gehindert? Warum wurde ihm vom Bundesheer seelische Untauglichkeit attestiert, für das Tragen von Waffen war er aber sehr wohl tauglich? Warum schritt niemand ein, als er trotz psychischer Auffälligkeiten Schießübungen absolvieren konnte? Einige der Fragen werden sich wohl nie mehr beantworten lassen, aber nach einem solch unfassbaren Massaker einfach zur Tagesordnung überzugehen, geht auch nicht.
Es gehört restlos aufgeklärt, ob den Behörden Versäumnisse anzulasten sind – daher ist der Vorstoß der beiden Grazer Anwälte wichtig und richtig. Das bringt die Verstorbenen zwar nicht mehr zurück, es könnte den Angehörigen aber die erhoffte Gerechtigkeit bringen. Und mögliche künftige Taten verhindern.
Einen schönen Wochenstart!
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