Seltenes Phänomen

Hitzewelle sorgte für Tropennächte im hohen Norden

Ausland
20.07.2025 17:34

In Skandinavien werden seit mehreren Tagen Temperaturen um die 30 Grad gemessen. An den norwegischen Küsten gab es sogar Tropennächte – Nächte, in denen die Lufttemperatur zwischen 18 und 6 Uhr nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Für Nordeuropa ist das äußerst ungewöhnlich.

Zwar ist in Norwegen der Juli der wärmste Monat, aber die durchschnittliche Temperatur liegt laut Climate Data nur bei 17,4 Grad. Die maximale Tagestemperatur wird in Oslo mit 21,1 Grad Celsius angegeben. Nun lagen die Temperaturen seit Mitte der Woche in weiten Teilen des Landes verbreitet über der 30-Grad-Marke, wie unter anderem die Unwetterzentrale (UWZ) berichtete. Am Donnerstag wurde in Frosta, nördlich von Trondheim, ein Höchstwert von 34,9 Grad Celsius gemessen.

Auch in nördlichen Teilen Schwedens und Finnlands gibt es derzeit eine Hitzewelle. So prognostizierte die finnische Wetterbehörde FMI etwa um die 29 Grad in Lappland für dieses Wochenende. Finnland hatte in diesem Jahr ebenfalls schon Tropennächte. 

Hier sehen Sie das UWZ-Posting zur Hitzewelle:

Verbote für offenes Feuer und Baden
Wie deutsche Medien berichteten, haben viele Regionen inzwischen Waldbrandwarnungen herausgegeben und das Feuermachen in der Natur verboten, beispielsweise in Lappland. Das Team der Stadtverwaltung Oslos empfahl den Menschen, auf das Baden zu verzichten, da aufgrund starken Regens Bakterien aus dem Abwasser in den Fjord gelangt sein könnten. Der Oslofjord erwärmte sich auf ungefähr 22 Grad.

Während im Norden in den vergangenen Tagen Trockenheit und Hitze überwogen, wurde der Süden Skandinaviens von Unwettern heimgesucht. Einige Orte in Norwegen und Schweden meldeten Brände nach Blitzeinschlägen, teilweise fiel der Strom aus.

Im Süden Skandinaviens fiel nach Unwettern teilweise der Strom aus (Symbolbild).
Im Süden Skandinaviens fiel nach Unwettern teilweise der Strom aus (Symbolbild).(Bild: APA/AFP/Lehtikuva/Markku Ulander)

Wie kam es zu den hohen Temperaturen?
Doch wie kam es überhaupt zu der Hitzewelle? Die UWZ schreibt von einem Zusammenspiel von Drucksystemen. „Das Hochdruckgebiet DORLE, das sich über Nordskandinavien festgesetzt hat, lenkte gemeinsam mit einem Tief über Großbritannien warme Luftmassen aus Südwest- und Südosteuropa weit in den Norden“, heißt es. Dadurch seien ideale Bedingungen für eine starke Sonneneinstrahlung geschaffen worden und die Luft habe sich zusätzlich erwärmen können. In Norwegen habe es außerdem einen Föhneffekt gegeben.

Die für die Region hohen Temperaturen belasten den Permafrostboden, der zum Schmelzen beginnt. Auch die Meerestemperaturen vor Norwegen sind um bis zu fünf Grad höher als üblich und sollen bis Mitte kommender Woche weiter ansteigen.

Das bemerkenswerte Hoch beginnt inzwischen langsam zu schwächeln. Das finnische meteorologische Institut meldete für Helsinki am Montag beispielsweise maximal 24 Grad Celsius. Dieser Wert ist zwar deutlich unter der 30-Grad-Marke, aber immer noch über dem Durchschnitt für Juli mit 18,3 Grad Celsius.

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