Auch im Kleinen gelingt Naturschutz, etwa auf dem eigenen Balkon. Von mehr Nachhaltigkeit in der Stadt profitieren außerdem zuallererst die Besitzer selbst – durch eine schönere Umgebung, die noch dazu das Geldbörsel schont.
Die Umwelt braucht größere Anstrengungen denn je zuvor zu ihrem Schutz. Das muss aber nicht nur große politische Entscheidungen und Umdenken bedeuten, sondern das können zugleich auch kleine Schritte sein – wenn sie von vielen zugleich unternommen werden, und das gerade auch in der Stadt, wo viel mehr für den Artenreichtum getan werden kann als man glauben möchte, und das mit wenig Aufwand.
Gut für die Natur und die eigene Geldbörse
Die Umweltberatung der Wiener Volkshochschulen hat deshalb unter dem Titel „Jeder Topf zählt!“ nun einfache Tipps für Nachhaltigkeit im Kleinen zusammengestellt, die sich auch auf einem kleinen Balkon (siehe Grafik unten) oder sogar dem Fensterbrett umsetzen lassen – etwa, einen Topf mit Brennnesseln aufzustellen: Sie sind die Hauptnahrung für die Raupen von gleich 50 heimischen Schmetterlingsarten wie dem Tagpfauenauge, dem Admiral und dem Kleinen Fuchs.
Natur dankt Schutz mit prachtvollen Ergebnissen
Der Vorteil an den meisten Tipps: Sie helfen nicht nur der Natur, sondern bringen auch Nutzen für die Bewohner. Das richtige Gießen – am Morgen, und lieber seltener, aber dafür intensiver – erzieht Pflanzen zu mehr Widerstandskraft und macht sie weniger anfällig für Pilze und Schädlinge. Das macht den Verzicht auf Pestizide und Dünger möglich, was wiederum die eigene Geldbörse entlastet, aber auch zu mehr Zustrom von bestäubenden Insekten und damit blühenden Oasen führt.
63,5 Prozent der Wohnungen in Wien haben laut der letzten großen Wohnerhebung der Statistik Austria (2023) Balkone, Loggien, Terrassen oder andere Freiflächen. Das trägt zur Wohnzufriedenheit in einem Maß bei wie sonst kein anderer abgefragter Faktor.
Doppelter Nutzen
Der doppelte Nutzen gilt auch für das Wasser selbst: Wer Regenwasser nützen kann, hält nicht nur den Wasserverbrauch gering, sondern belastet die Pflanzen auch mit weniger Kalk. Ebenso haben alle etwas davon, wenn der Balkon nachts dunkel bleibt: Die meisten Schmetterlinge sind nachtaktiv, aber man muss sich auch weniger mit Insekten in der Wohnung plagen, wenn man das Licht abends durch Jalousien, Vorhänge oder Rollos im Raum hält.
Dasselbe gilt für die verwendete Erde. Ohne Torf hilft sie nicht nur die letzten Moore bewahren, sie funktioniert auch viel besser in Verbindung mit organischem Dünger. Der hat wiederum den Vorteil, das er seine Wirkstoffe länger und konstanter abgibt – das Problem, ob man zu viel oder zu wenig düngt, hat sich damit auch erledigt.
Wer zudem darauf achtet, dass seine Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen, tut nicht nur dem Auge etwas Gutes, sondern bietet Tieren einen allzeit gedeckten Tisch. Unter umweltberatung.at finden sich noch mehr Kniffe, wie Balkone die Lebensqualität und zugleich den Nutzen für die Umwelt erhöhen. Bei speziellen gärtnerischen Fragen wird unter (01) 803 32 32 auch persönliche telefonische Hilfe angeboten.
Wir suchen weiterhin die schönsten Innenhöfe der Stadt!
Weiterhin suchen wir die schönsten begrünten Innenhöfe Wiens. Zahlreiche „Krone“-Leser haben uns bereits Fotos von ihrem Idyll vor der Haustür geschickt – samt kurzer Beschreibung, durch welche Pflanzen sie das Mikroklima verbessern. Ein beeindruckendes Beispiel zeigt eine Wohnanlage in der Ottakringer Grundsteingasse, also mitten im stark bebauten Gebiet. „Unsere beiden Innenhöfe und beide sind bis zur Dachkante begrünt“, sagt Jiri Kolar, der für seine Bilder 55 Euro Leserreporter-Honorar erhält. Wie wurde aus dem Betonklotz ein blühendes Idyll, das im Sommer für merklich Abkühlung sorgt?
Vorwiegend haben die Bewohner Glyzinie, Wilden Wein, Bambus und Efeu angepflanzt. „Glyzinien wachsen sehr rasch und blühen im Frühjahr prächtig und wunderbar“, erklärt Kolar. Wilder Wien bilde eine reichhaltige Nahrungsquelle für Wildbienen. Der Efeu füllt Lücken im schattigen Bereich auf. Bambus spendet Schatten und ist das ganze Jahr über grün. Auf den Balkonen wachsen Rosen, Mönchspfeffer, Jasmin, Johannisstrauch und andere Stauden. Wollen auch Sie 55 Euro pro abgedrucktes Foto erhalten? Dann schicken Sie uns Ihren begrünten Innenhof an: innenhof@kronenzeitung.at
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