16-Jährige als „Väter“

Wienerin wollte übernatürlich Kinder – Einweisung

Gericht
04.07.2025 06:00

Eine junge Wienerin wollte sich von zwei 16-jährigen Nachbarsburschen schwängern lassen – „in der Astralwelt“. Deren Mutter hatte da freilich etwas dagegen, also stach die 25-Jährige zu. Jetzt wird sie in einem forensisch-therapeutischen Zentrum untergebracht. 

Die zierliche Frau im Wiener Landesgericht sieht aus, als könnte sie keiner Fliege etwas zu Leide tun. Doch am 13. März bewies sie das Gegenteil: Im Hof ihres Wohnhauses in Liesing versuchte die 25-Jährige mit einem großen Küchenmesser auf ihre Nachbarin einzustechen. „Zum Glück ist nichts passiert“, so die Staatsanwältin. Das Opfer konnte nämlich ausweichen.

Der Angriff hat einen brisanten Hintergrund: „Die Betroffene bekundete Interesse an den Söhnen der Nachbarin. Das sind zwei 16-jährige Burschen.“ Die wesentlich ältere Wienerin fing an, ihnen Zettelchen zu schreiben – die Jugendlichen schrieben zurück. „Während dieses Austausches wird schnell klar, was sie von den Burschen möchte. Die zwei Söhne sollten sie in der Astralwelt schwängern. Sex sei dabei überhaupt nicht notwendig“, versucht die Staatsanwältin die Intentionen der an Schizophrenie Erkrankten den Geschworenen zu erklären.

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Ich wollte Kinder von ihnen. Sex war aber kein Thema. Es ging nur um die Befruchtung.

Die Betroffene (25) im Wiener Landl

Immer wieder Auseinandersetzungen mit der Mutter
Die 25-Jährige selber sagt dem vorsitzenden Richter Wolfgang Etl: „Ja, das stimmt. Ich wollte Kinder von ihnen. Sex war aber kein Thema. Es ging nur um die Befruchtung.“ Sie hätte nur Interesse an dem Sperma der zwei 16-Jährigen gehabt. Und damit hatte deren Mutter freilich ein Problem. Am Gang kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Mitte März dann letztlich: „Ich hab' im Hof auf sie gewartet. Zu dem Zeitpunkt war ich unschlüssig, ob ich sie töten soll“, sagt die Betroffene. Damals hätte sie sich dann entschieden, das Opfer nur verletzen zu wollen: „Ich hab‘ auch ein Gewissen.“ Einen versuchten Mord stellt sie also in Abrede. „Das ist aber eigentlich irrelevant. Sie braucht Hilfe“, appelliert Verteidigerin Hanna Konrad.

Krank und gewaltbereit: „Blöde Kombination“
Mit der nächsten Aussage sorgt die Wienerin für schockierte Blicke im Gerichtssaal: „Aber es ist egal, sie lebt eh nicht mehr.“ – Dabei sitzt die Frau gesund vor der Tür. „Was sagen Sie, wenn das Opfer jetzt gleich da sitzen wird, wo Sie sitzen, und eine Aussage macht?“, konfrontiert der beisitzende Richter die 25-Jährige. „Dann hab' ich ein größeres Problem, als ich dachte.“

Die junge Frau steht noch ganz am Anfang ihrer Behandlung. Sie leidet an einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, ist dazu noch gewaltbereit. „Das ist eine blöde Kombination“, fasst die Staatsanwältin zusammen und beantragt die Unterbringung.

Auch von einer Krankheitseinsicht ist die Wienerin noch weit entfernt: „Ich bekomme die Depotspritze, weil es vor Gericht gut ausschaut.“ In einem forensisch-therapeutischen Zentrum wird sie diese nun auch noch eine Zeit lang weiter bekommen.

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