"Unqualifiziert"

Rapid fühlt sich von Krankl “teils beleidigt”

Sport
29.10.2013 12:37
Sportlich ist nach dem Derbysieg alles eitel Wonne. Hinter den Kulissen aber brodelt es in Hütteldorf. Jetzt geht Rekordmeister Rapid sogar zu Jahrhundert-Ikone Hans Krankl öffentlich auf Distanz. Seine verbalen Attacken gegen das Rapid-Wahlkomitee und die Vereinsfunktionäre vom Wochenende wies der Verein am Dienstag als "unqualifiziert" und "teils beleidigende Angriffe" zurück.

Auslöser des verbalen Gefechts zwischen Rapid und Krankl war die Posse um den Favoriten auf das Amt des neuen Rapid-Präsidenten, Erich Kirisits. Dieser, ein Vertrauter Krankls, galt lange als legitimer Nachfolger von Rudi Edlinger. Vergangene Woche aber verlautbarte das sechsköpfige Wahlkomitee unverhofft, Kirisits doch nicht zu unterstützen. Bizarrerweise kandidiert jetzt mit Michael Krammer der ehemalige Chef des Wahlkomitees selbst für das Präsidentenamt.

Krankl wollte mit Edlinger nicht diskutieren
Dieser Causa nahm sich auch der Pay-TV-Sender Sky an. In "Talk und Tore" sollte die Zukunft Rapids erörtert werden - unter anderem mit Krankl als Studiogast, allerdings ohne offiziellen Vertreter des SK Rapid. Als der Verein Wind davon bekam, wollte er Präsident Edlinger in die Diskussionssendung reinreklamieren, "um eine objektive Berichterstattung zu gewährleisten". Antwort von Sky: Edlinger könne nicht ins Studio eingeladen werden, da ansonsten Krankl abspringen würde.

"Die haben für Rapid nichts über"
In der Tat ging die Diskussion letztlich mit Krankl und ohne Edlinger über die Bühne. Und der "Goleador" feuerte einen verbalen Giftpfeil nach dem anderen in Richtung Edlinger und Co ab. Kirisits wäre der ideale Mann für Rapid gewesen, meine Krankl, die Vorgangsweise von Krammer dagegen sei sehr fragwürdig: "Wenn sie Kirisits nicht wollen, dann wollen sie mich auch nicht. Das ist eine Sache, die mich trifft." Außerdem sei "jeder Mensch, der jetzt bei Rapid ist, nur darauf aus, seine Position zu verteidigen. Diesen Menschen liegt Rapid nicht am Herzen. Das Wichtigste für mich ist der Klub, und das vergessen diese Menschen. Die haben für Rapid nichts über."

Die Funktionäre hätten - ganz im Gegensatz zu ihm - kein grün-weißes Blut in den Adern. "Rapid ist das Wichtigste. Nicht der Krankl, nicht der Kirisits, aber schon gar nicht die Funktionäre."

Rapid kontert: "Unrichtig und unqualifiziert"
Jetzt holte Rapid zum Konter aus. Der Verein via Aussendung: "So sehr Hans Krankl als Spieler des Jahrhunderts von uns geschätzt wird, sind seine Aussagen über das Wahlkomitee sachlich nicht nur unrichtig, sie stellen auch einen unqualifizierten und teils beleidigenden Angriff auf ein von den ordentlichen Mitgliedern des SK Rapid gewähltes Gremium dar."

Rapid reagiert auch auf Kirisits-Brief
Auch zum offenen Brief, in dem der vergraulte Kirisits seine Sicht der Dinge offenlegte, gab der Verein eine Stellungnahme ab. So sei das Konzept von Kirisits von "absoluter Intransparenz gegenüber den ordentlichen Mitgliedern des SK Rapid" geprägt. Kirisits hatte in seinem Brief genau das Gegenteil behauptet und sich gerühmt, sich stets für Transparenz eingesetzt zu haben.

Überhaupt sei das in seinem Brief veröffentlichte Konzept "nicht vollinhaltlich identisch mit jener Präsentation, die im Rahmen der Sitzung des Wahlkomitees am 21. Oktober vorgenommen wurde".

Inzwischen ist Ex-"Orange"-Chef Krammer aus dem Wahlkomitee ausgeschieden, um offiziell für das Präsidentenamt kandidieren zu können.

Es bleibt heiß in Hütteldorf. Ein Glück, dass die Spieler mit dem Derbysieg zumindest die Fans beglücken und beruhigen konnten.

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(Bild: KMM)



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