"Monster-Tablet"

Rove 20: HPs mobiler PC im krone.at-Test

Elektronik
26.10.2013 09:00
Desktop-PC oder Tablet? So richtig einordnen lässt sich HPs Rove 20 weder in die eine noch die andere Kategorie. Der US-Computerhersteller selbst spricht von einem "Mobile All-in-One" und bezeichnet das Gerät auf seiner Website als "Der Desktop ohne Schreibtisch". Ganz gleich, wie: Flexibel einsetzbar ist der Rove 20 - und Spaß macht er auch.

Tablets haben den PC-Markt nachhaltig verändert. Mobilität und Touch gewannen plötzlich auch für bis dato klassische PC-Nutzer an Bedeutung. Es dauerte eine Weile, bis eingesessene Computerhersteller unter Mithilfe von Microsofts Windows 8 auf diese veränderten Bedingungen reagierten und Geräte designten, die den gesteigerten Ansprüchen der Kunden gerecht werden, ohne dafür alte PC-Tugenden zu vernachlässigen.

Kompromiss mit Vor- und Nachteilen
Der Rove 20 von HP ist ein solches Gerät. Ein Hybrid aus Desktop- und Tablet-PC – mit allen Vor- und Nachteilen, die sich daraus ergeben. Zu den Nachteilen zählt sicher, dass er weder so leicht und ausdauernd wie ein echtes Tablet noch so leistungsstark und flexibel erweiter- und aufrüstbar wie ein klassischer PC ist. Man könnte den Rove 20 also als schlechten Kompromiss bezeichnen.

Doch das HP-Gerät hat zweifelsohne auch seine Vorzüge: Obwohl alles andere als ein Leichtgewicht, lässt sich der Rove 20 aufgrund seiner Alles-in-einem-Bildschirm-Bauweise bedeutend einfacher zusammenpacken und mobil nutzen als der typische Tower-PC, an dem via Kabel Tastatur, Maus und Monitor hängen. Im Zusammenspiel mit dem integrierten Touch-Display erlaubt dies zudem gänzlich neue Anwendungsmöglichkeiten und nicht zuletzt eine intuitivere Bedienung.

"Monster-Tablet"
Doch der Reihe nach. Der Rove 20 unterscheidet sich optisch zunächst kaum von anderen HP-Tablets wie dem Envy x2: rechteckige Form, schwarzer Rahmen, edles Aluminium-Gehäuse und ein an der Unterkante entlang laufender Lautsprecher, der – eine Aufschrift verrät es – hochwertigen Beats-Audio-Klang verspricht. An den Seiten warten insgesamt drei USB-3.0-Anschlüsse, eine Lautstärke-Wippe, ein Kombi-Buche für Kopfhörer und Mikrofon-Eingang, eine Taste zur Ausrichtung des Displays sowie ein 3-in-1-Speicherkartenlesegerät.

Dass der Rove allerdings kein Tablet ist, wird einem spätestens beim Hochheben bewusst: Aufgrund seines 20-Zoll-Displays, das mit 1.600 x 900 Pixeln auflöst, bringt das Gerät 5,43 Kilogramm auf die Waage. Wer über die nötige Muskelkraft verfügt, kann es dennoch mobil verwenden. Der integrierte Akku reicht dafür abhängig von der Art der Nutzung – den Erfahrungen des Tests nach – bis zu fünf Stunden, ehe der Rove wieder an die Steckdose muss.

Um gleichermaßen komfortabel auf dem Arbeits- sowie Wohnzimmertisch oder auch dem Schoß auf der Couch Verwendung zu finden, verfügt der Rove 20 auf seiner Rückseite über einen äußerst stabilen und soliden Standfuß, der während des Transports durch eine Arretiertaste vor ungewolltem Ausklappen geschützt wird. Mit ihm lässt sich das HP-Gerät von vollständig flach bis aufrecht neigen.

Flexibel einsetzbares Arbeits- und Spaßgerät
Wer den Rove 20 also als Arbeitsgerät nutzen möchte, positioniert ihn aufrecht vor sich auf einem Tisch, koppelt die beiliegende Maus und Tastatur via Bluetooth mit dem Gerät und stöpselt über einen ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen USB-Adapter ein Ethernet-Internetkabel ein. Wer ihn hingegen lieber mobil nutzen möchte, klappt den Standfuß ein, sucht sich ein bequemes Plätzchen und bedient den Rove 20 dank installiertem Windows 8 fortan per Touch.

Dass dies trotz oder gerade wegen der enormen Größe des Rove 20 sehr spaßig sein kann, demonstrieren zahlreiche vorinstallierte Apps und Spiele. Auf einem 20-Zoll-Display in Microsofts Zeichen-Anwendung Fresh Paint mit den Fingern zu malen, Bilder zu bearbeiten, zu viert Monopoly zu spielen oder auf virtuellen Klaviaturen zu klimpern, ist eben doch etwas ganz anderes als auf einem zehn oder gar nur acht Zoll großem Bildschirm.

Ausstattung gut, aber nicht erweiterbar
Für die Leistung sorgt ein 1,7 GHz schneller Core-i3-Prozessor mit HD Graphics von Intel, der unterstützt wird von vier Gigabyte RAM sowie acht Gigabyte Flash-Cache, die sich bereits beim Booten angenehm bemerkbar machen. Für Fotos, Musik und andere Daten aller Art packt HP eine mit 5.400 Umdrehungen pro Minute leise schnurrende SATA-Festplatte mit einem Fassungsvermögen von einem Terabyte in den Rove 20. Dual-Band-WLAN und Bluetooth 4.0 sorgen für schnellen Datenaustausch.

Während der Sound aufgrund der üppigeren Gehäusegröße ausreichend Platz zur Entfaltung findet und klar und kraftvoll aus den Boxen tönt, ohne dabei zu scheppern, enttäuscht die integrierte HD-Webcam: Für die große Bildschirmdiagonale ist ihre Auflösung von 0,9 Megapixeln schlichtweg zu gering. Vielleicht liegt es aber auch an der fehlenden Full-HD-Auflösung des Rove 20, dass der optische Eindruck mitunter grobpixeliger ausfällt als gewünscht.

Mit Ausnahme grafisch anspruchsvoller Spiele und rechenintensiver Anwendungen, beispielsweise im Video-Bereich, dürfte diese Konfiguration dennoch den meisten Anforderungen genügen. Wer mehr Leistung wünscht, hat ohnehin Pech: Aufrüsten geht nicht, von außen ist – zumindest für den Laien - kein Hineinkommen in den Rove 20 möglich. Nicht einmal ein neuer Speicherriegel lässt sich nachträglich einbauen.

Vor dem Kauf sollte man sich daher genau überlegen, welche Anforderungen man an das Gerät hat, und ob diese auch in ein, zwei, drei oder gar vier Jahren noch gelten.

Fazit: Der Rove 20 von HP ist ein Lifestyle-Gerät, an dem nicht nur, aber vor allem Familien ihre Freude haben dürften. Wird der Rechner im Arbeitszimmer nicht benötigt, lässt er sich beispielsweise zum Spielen ins Kinderzimmer entführen, ehe er im Anschluss als praktischer Kochgehilfe in die Küche oder zum Videoschauen ins Badezimmer oder den Garten wandert, um nur ein paar Anwendungsszenarien zu nennen. Selbst auf dem Schoß findet, wenngleich auf Dauer dann doch etwas schwer, der Rove 20 noch Verwendung. Dass er dabei nicht gar so handlich und transportabel wie ein Tablet ist, macht er durch die große Bildschirmdiagonale und seine volle Windows-8-Funktionalität wieder wett. Abzüge gibt es jedoch für die vergleichsweise geringe Bildschirmauflösung sowie die fehlende Möglichkeit, das Gerät nachträglich - zumindest ansatzweise - aufzurüsten. Der Preis für den Rove 20 liegt bei 999 Euro.

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