Unter dem Titel „Klänge der Serenissima“ starten am Freitag die Pfingstfestspiele in Salzburg. Eröffnet werde sie mit der Uraufführung von „Hotel Metamorphosis“ im Haus für Mozart, zum Finale am Montag gibt es eine Rossini-Gala mit Cecilia Bartoli.
Salzburg wird von der Festspiel- zur Lagunenstadt – zumindest ein Wochenende lang. Cecilia Bartoli, künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele, setzt nach Rom und Sevilla ihre musikalischen Städtereisen fort und stellt das musikalische Schaffen Venedigs ins Zentrum des Salzburger Festivals. Es gehe um Musik aus fünf Jahrhunderten, „die in oder für Venedig geschaffen oder aber von Venedig inspiriert wurde“, erklärt Cecilia Bartoli das Konzept. Schließlich haben bedeutende Musiker von der Renaissance bis zur Moderne in Venedig gewirkt, es galt eine Zeit als Zentrum des Notendrucks, das weltweit erste Opernhaus wurde dort eröffnet.
Vivaldis Arien in Ovids Texten mariniert
Ein Musikername, der wie kaum ein anderer mit Venedig in Verbindung gebracht wird, ist der von Antonio Vivaldi. Ihm ist daher auch die szenische Musiktheaterproduktion „Hotel Metamorphosis“ gewidmet.
Furiose Rache und tiefe Trauer, zehrende Sehnsucht und pulsierende Lebenslust: Vivaldis Arien sind von zeitloser emotionaler Tiefe. Wie der venezianische Ausnahmekomponist die Facetten menschlicher Seelenfreuden und -schatten auszuleuchten verstand, ist bis nach wie vor packend und berührend. Die Opern, in die Vivaldi diese Kostbarkeiten packte, sind jedoch mitunter dramaturgisch langatmig. Barrie Kosky hat für die Festspiele daher ausgewählte Arien Vivaldis mit Texten aus Ovids Metamorphosen kombiniert und zu einem Musiktheaterabend verwoben. Premiere hat die Produktion diesen Freitag, im Sommer wird sie bei den Salzburger Festsielen wiederaufgenommen.
„Es war eine Arbeitskunst“, erzählte Regisseur Kosky im Interview vorab, „Oper war eine lebendige Form – noch bis in Mozarts Zeit.“ Diese Tradition hat Barrie Kosky im Haus für Mozart wiederbelebt. Ovids Geschichten würden perfekt zu dieser Musik passen, viele Künstler der Renaissance hätten seine Werke aufgegriffen, so Kosky. Die ausgewählten Geschichten – unter anderem Orpheus und Eurydice, Pygmalion oder Arachne und Minerva – werden hintereinander aus der Sicht des träumenden Orpheus erzählt.
Die Arien erzählen immer etwas über universelle Themen, erzählte der Dirigent der Produktion, Gianluca Capuano. Sie würden sich deshalb mit ihren Originaltexten gut in das Konzept integrieren lassen. All das spiele in zwei Welten, einer surrealen Traumwelt und in einer realistischen Welt mit Menschen aus Fleisch und Blut. Capuano leitet bei „Hotel Metamorphosis“ das Ensemble Les Musiciens du Prince, es singen uns spielen u.a. die künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele, Cecilia Bartoli, sowie Nadezha Karyazina, Lea Desandre, Philippe Jaroussky und Angela Winkler.
Das Programm der Pfingstfestspiele steht bis Montag unter dem Motto „Klänge der Serenissima“. Das Hamburg Ballett kommt mit einem Gastspiel ins Große Festspielhaus: „Tod in Venedig“ in der Choreografie von John Neumeier. Zum Abschluss gibt es die Gala „Rossini in Venedig“, an der unter anderem Cecilia Bartoli und Mélissa Petit mitwirken.
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