Das Umfeld in Europa ist schwierig – trotzdem kann sich die Voestalpine weiterhin gut behaupten. Aufgrund der weltweiten Aufstellung und den breit gefächerten Branchen, für die der Stahlkonzern tätig ist, erzielte man im Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz von 15,7 Milliarden Euro. Ein Minus von rund einer Milliarde! Trotzdem sank der Gewinn nach Steuern von zuvor 207 „nur“ auf 179 Millionen Euro.
Werksschließungen in Deutschland, Abbau von Urlauben und Freizeitguthaben, das Nutzen der Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel in Kollektivverträgen, die niedrigere Lohnerhöhungen ermöglichen – sogenannte Reorganisationsmaßnahmen stehen bei der Voestalpine schon seit Monaten an der Tagesordnung.
„Unsere Antwort auf die herausfordernde wirtschaftliche Lage vor allem in Europa war aktives Management mit dem Fokus auf Ergebnisqualität“, sagt Vorstandschef Herbert Eibensteiner. Trotzdem wurden Wachstumsprojekte weitergeführt, lässt der Stahl-Riese aus Linz (Oberösterreich) wissen.
Fokus auf regionale Produktion
Was auffällt: Auch wenn der Konzern in Linz und Leoben-Donawitz aktuell sein Milliarden-schweres Investitionsprojekt zur grünen Stahlerzeugung umsetzt und damit ein Bekenntnis zum Standort abgibt, verschärft man zugleich die sogenannte Local-for-local-Strategie, die bedeutet, dass man näher zu den Kunden rückt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden daher Projekte in Ägypten, Indien, Brasilien und Nordamerika umgesetzt. In Caxias do Sol (Brasilien) wird aktuell ein Logistikzentrum gebaut. In Kairo entstand eine lokale Weichenfertigung. Für die Errichtung der ersten ägyptischen Hochgeschwindigkeitsstrecke liefert die Voestalpine rund 260 Hochgeschwindigkeitsweichen samt Weicheninstandhaltungssoftware.
„Den Worten müssen endlich konkrete Taten folgen“
Die Voestalpine betont, dass die Lage in Mitteleuropa mit den hohen Arbeits- und Energiekosten schwierig ist, es auch die wachsenden Handelshemmnisse nicht einfacher machen. Dass die Politik in Österreich und auf EU-Ebene der Industrie helfen will, begrüßt man, aber „den Worten müssen endlich konkrete Taten folgen. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Europa abzusichern, braucht es einen grundsätzlichen Wandel in der Energie-, Klima- und Industriepolitik“, sagt Eibensteiner.
Operatives Ergebnis 1,3 Milliarden €, Gewinn nach Steuern 179 Millionen €
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Voestalpine einen Umsatz von 15,7 Milliarden Euro, das bedeutet einen Rückgang im Vergleich zu 2023/24 um eine Milliarde Euro. Das operative Ergebnis lag bei 1,3 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern bei 271 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern kam bei 179 Millionen Euro zu liegen – trotz des starken Umsatzrückgangs ging der Gewinn nach Steuern im Vergleich zu 2023/24 damit nur um 28 Millionen Euro zurück. Die Zahl der Beschäftigten ging auf 49.659 Vollzeitkräfte zurück.
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