Alpen-Adria-Raum

Kulturhauptstadt Görz: Wohin es uns zieht…

Kärnten
31.05.2025 14:00

Mit dem „Alpen-Adria-Raum“ verbindet uns viel. Und dennoch kennen wir ihn lange nicht so gut, wie es ihm zustünde.

Nach Wien fahren wir Kärntner oft. Viele sagen „zu oft“, aber ja. Das ist und bleibt Ansichtssache. Aber es ist halt die Bundeshauptstadt, die mit Kultur und Wirtschaft lockt.

Das Jahr 2025 bietet nun mit der altösterreichischen Provinzhauptstadt Görz – heute als Nova Gorica in Slowenien und Gorizia in Italien nach Jahrzehnten der quer hindurch gezogenen Trennung wieder gelebt und gefühlt fast eins – die Chance, den um Vieles näheren Süden besser kennenzulernen. Als Kulturstätte, als Genussregion, oder einfach als besuchenswerte Nachbarschaft.

Denn es ist fürwahr Nachbarschaft – zumindest wiederum verglichen mit Wien etwa. Ein paar Zahlenspiele dazu: Von Klagenfurt nach Wien sind es Luftlinie 234 Kilometer, auf der Straße mindestens 301. Nova Gorica liegt direttissima nur 90 Kilometer entfernt und 167 Kilometer auf der kürzesten Straßenverbindung. Dass von der Kärntner Landeshauptstadt aus auch das Meer (180 Kilometer nach Triest) und etwa Laibach (überhaupt nur 90 Kilometer), viel näher als Wien liegen, sei nur noch nebenbei und der Ordnung halber erwähnt.

(Bild: Zemljevidi slovenskega ozemlja/Berghaus/Schilling)

Zurück zu Görz, das schon 1500 an das Haus Habsburg und somit an Österreich fiel und es mit fünf Jahren Unterbrechungbis zum Ende der Monarchie, also in Summe 413 Jahre lang auch blieb (während etwa Salzburg erst 1816 dazukam): Seit 1978 verbindet Kärnten und diese Region erneut ein zumindest loses Band: Die Arbeitsgemeinschaft Alpe-Adria, die mittlerweile zur „Alpen-Adria-Allianz“ mutiert ist. Diese versucht länderübergreifende Zusammenarbeit zu leben und zu bieten; auf den Sektoren Verkehr, Energie, Landwirtschaft, Umweltschutz, Kultur, Wissenschaft und vor allem Tourismus.

„Die ganze Welt, und vor allem auch die reiselustigen Amerikaner, kennen Venedig und Wien. Aber die unglaublich schönen und tollen Regionen dazwischen nicht oder kaum“, versucht denn auch die „Kärntenwerbung“ jetzt diesen Ansatz neu zu verfolgen. Slowenien, das ja erst seit 1991 ein eigenständiger, unabhängiger Staat ist, hat die ersten Jahre in der Europäischen Union genutzt, um gerade die Region um Nova Gorica zu entwickeln. Längst sind die Talschaften und Hügel vor allem der Brda mehr als nur ein Geheimtipp für Weinkenner und Liebhaber erlesener, naturbelassener Köstlichkeiten von Schinken über Trüffel und Käse bis zu Kirschen.

Die Kirschen waren lange auch ein weiteres zartes Band zwischen der Goriska Brda und Wien gewesen. Denn die ersten reifen Früchte mussten traditionell zum Kaiser gebracht werden. Mit dem Zug, der alten Wocheiner Bahn, die jetzt übrigens mit Millionenaufwand saniert und leistungsfähiger gemacht werden soll. Auch für Radler, die dann von Nova Gorica aus weitertreten können. Bis Istrien. Oder ins Vipavatal. Oder via Friaul nach Grado. Oder nach Triest.

Weils so nahe ist, eben…

Zum Schluss: Drei – nein, mindestens vier Wege – führen den geneigten Besucher von Kärnten in die Region von Nova Gorica: Über die italienische Autobahn bis kurz nach Palmanova und dann der Zubringer Richtung Slowenien als bequemste und leichteste Variante, die jedes Navi auch empfiehlt; mit der Abfahrt in Udine-Süd über Cormons; ebenfalls weitgehend über die Autobahn über Karawankentunnel bzw. Loiblpass und weiter via Laibach; und schließlich die landschaftlich schönste, kilometermäßig kürzeste, aber zeitlich längste Variante mit Wurzenpass, Vrsicpass und dann das Socatal Richtung Süden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt