Fälle häufen sich

Nach Wilderei: „Nachts ungutes Gefühl im Revier“

Oberösterreich
30.05.2025 06:00

Im Innviertel (Oberösterreich) treibt weiter ein Wilderer sein Unwesen. Viermal hat der Unbekannte zuletzt zugeschlagen, die Tiere verendeten auf qualvolle Weise. Schärdings Bezirksjägermeister hat der „Krone“ erzählt, wie die Weidmänner mit den Taten umgehen.

„So würde ein geübter Jäger nicht schießen“, sagt der Schärdinger Bezirksjägermeister Alois Selker auf die Frage, ob der im Innviertel gesuchte Wilderer aus der Jagdszene kommen könnte. Viermal hat der Unbekannte in „seinem“ Bezirk seit Ende April zugeschlagen und in Andorf, Eggerding, Kopfing und Zell an der Pram Rehböcke angeschossen und liegen gelassen. „Das hat mit Jagd nichts zu tun, sondern ist Tierquälerei. Das Wild ist qualvoll verendet, eine trächtige Geiß ist im Nachbarbezirk noch mehrere 100 Meter weit gelaufen, bevor sie gestorben ist“, so Selker.

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Die Polizei untersucht derzeit die gefundenen Projektile. Die Kalibergröße ist bei den Fällen in Schärding sehr einheitlich.

(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Alois Selker, Bezirksjägermeister Schärding

„Wir spielen nicht Polizei“
In allen Fällen ermittelt die Polizei, die Jägerschaft ist sensibilisiert, aber: „Wir spielen nicht Polizei. Ich habe intern kommuniziert, höchste Vorsicht walten zu lassen und falls jemand etwas sehen sollte, persönlichen Kontakt zu vermeiden und sofort die Exekutive zu verständigen“, sagt der Bezirksjägermeister.

Erlegt wurden die Tiere immer nachts in der Nähe von Straßenzügen. „Da kommt das Wild zur Äsung auf die Grünstreifen neben der Fahrbahn. Wird es vom Scheinwerferlicht geblendet, springt es nicht sofort davon“, erklärt Selker. Natürlich könnte der unbekannte Wilderer auch ein Nachtsichtgerät benutzt haben. Diese Technik dürfen (beispielsweise) Jäger nur unter sehr speziellen Voraussetzungen anwenden, die genau im Jagdgesetz geregelt sind. Im Bezirk Schärding hofft man darauf, dass die Fälle schnell aufgeklärt werden. „Hoffentlich hört es auf. Jeder, der nachts im Revier unterwegs ist, hat ein ungutes Gefühl“, meint Selker.

Eine Serie beschäftigt das Innviertel
Die eingangs beschriebenen Taten reihen sich in eine ganze Serie im Innviertel ein. In Burgkirchen wurde Mitte April eine hochschwangere Geiß tot aufgefunden, Ende März ein Rehbock in Hochburg-Ach illegal erlegt. Am Mittwoch wurde ein weiterer Fall von Wilderei bekannt, dieses Mal in Hohenzell.

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