Ein Kommentar von „Krone“ Reporter Georg Fraisl zum beeindruckenden Auftritt der inzwischen 40 Jahre alten Lindsey Vonn bei der Abfahrt in St. Anton!
Die Uhr am Kirchturm in St. Anton zeigte 12.19 Uhr, da brandete unter den 4500 Zuschauern im nahen Ski-Stadion Jubel auf, als hätte doch noch eine Österreicherin der Italienerin Federica Brignone die Bestzeit abgeknöpft. Aber die 40-jährige Lady, die in der Begeisterung badete, spricht nur Deutsch mit österreichischem Dialekt – sie stammt eigentlich aus den USA, wohnt in Miami am Strand und versetzt die Ski-Welt in Staunen.
„Ja – man muss sogar große Eier haben!“
Denn im zweiten Rennen ihrer zweiten Karriere mit künstlichem Knie fuhr Lindsey Vonn erstmals in die Top-10, durfte als Sechste am Abend in St. Anton auch zur Siegerehrung. „Die Stimmung war ein Wahnsinn“, strahlte Vonn, „das gibt mir Energie. Alles ist eben nicht vorbei mit 40. Du kannst alles schaffen, wenn du hart arbeitest. Fast wie in alten Zeiten. Obwohl am Limit war ich gar nicht.“
Immerhin bewies die Amerikanerin eindrucksvoll, dass sie genau das hat, was man ihrer Meinung in St. Anton auf der Karl-Schranz-Strecke dringend braucht: „Balls – Eier!“ Lindsey lachte glücklich: „Ja – man muss sogar große Eier haben.“
„Heute hat sich für mich ein Kreis geschlossen!“
Nina Ortlieb grinste über diese Worte leicht. Und formulierte: „Ja, es braucht auf jeder Abfahrt Mut. Aber so Tage wie heute helfen mir, wieder die Zuversicht zu gewinnen.“
Die 28-Jährige aus Lech auf der anderen Seite des Arlbergs bewies bei ihrem Heimrennen einmal mehr, dass auch sie Mut wie kaum eine andere hat. Nach 22 operativen Eingriffen und einem Schien- und Wadenbeinbruch im Dezember 2023 stürzte sie sich unerschrocken auf die wilde Piste – und fuhr im vierten Comeback-Rennen erstmals wieder in die Top-10.
Im Ziel riss Nina jubelnd den rechten Arm in die Höhe, wurde von Freundin Kajsa Vickhoff Lie innig umarmt. Erstmals konnte Ortlieb auch im Weltcup zeigen, wie sehr sie die St. Antoner Strecke mag. Drei Ausfällen und einem 26. Platz im Super G 2023 steht nun ein achter Rang gegenüber: „Ich habe 2013 mein allererstes Europacup-Rennen hier in St. Anton bestritten – und wurde gleich Siebente. Heute hat sich für mich ein Kreis geschlossen“, war Nina die Erleichterung deutlich anzusehen.
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