Immer mehr Menschen leiden chronisch an Autoimmunerkrankungen. In Deutschland hat ihre Häufigkeit laut Abrechnungsdaten der Ärzte mit Kassenvertrag zwischen den Jahren 2012 und 2022 um 22 Prozent zugenommen. Das geht aus einer ersten umfassenden Analyse mit jeweils rund 70 Millionen Versicherten zu Krankheiten wie Rheuma, Psoriasis, Colitis ulcerosa etc. hervor.
Das Hauptergebnis der Untersuchung*: Im Jahr 2022 wurde bei 6,3 Millionen Menschen eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert. Das bedeutete, dass etwa 8,61 Prozent der Versicherten an einer dieser chronischen Krankheiten litten. Im Jahr 2012 gab es eine solche Diagnose bei 7,06 Prozent der Menschen. Das bedeutete eine Zunahme um 22 Prozent.
Von den 30 Autoimmunerkrankungen, deren Häufigkeit untersucht wurde, war es bei 28 zu einer Zunahme gekommen.
Verschiedene Gründe für Zunahme vermutet
Die Gründe für die Zunahme der Autoimmunerkrankungen sind nicht im Detail bekannt. Frauen sind öfter betroffen als Männer. Als Risikofaktoren gelten verschiedene bakterielle und virale Infektionserkrankungen, Umwelteinflüsse und Lebensstilfaktoren.
Auch die demografische Entwicklung spielt offenbar eine Rolle. Auch Long-Covid-Patienten zeigen im Blut Anzeichen einer Autoimmunerkrankung.
Die Ergebnisse der Untersuchung:
Bei einer Autoimmunerkrankung handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen und Gewebe angreift. Bekannt sind bis zu 80 verschiedene Autoimmunerkrankungen. (DOI: 10.20364/VA-24.05)
*In Deutschland war bisher nicht bekannt, wie viele Menschen an solchen Erkrankungen wirklich leiden. Deshalb wurden die Diagnosen zu 30 Autoimmunerkrankungen der deutschen Krankenkassen von knapp 69 Millionen Versicherten im Jahr 2012 und von etwas mehr als 73 Millionen Versicherten im Jahr 2022 verglichen und analysiert.
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