Bill Gates, einst Chef des Softwarekonzerns Microsoft und einer der reichsten Männer der Welt, will mit der SPD-Spitze Maßnahmen gegen Hunger und Not in Entwicklungsländern besprechen. Gates, der sich seit seinem Ausscheiden bei Microsoft intensiv für wohltätige Projekte (siehe Infobox) engagiert, will auch detailliert über seine Stiftung informieren, die sich unter anderem in der Entwicklungshilfe und bei Impfprogrammen in Afrika einen Namen gemacht hat.
Gates: Kürzungen bei Entwicklungshilfe lösen Krise nicht
In einem Interview mit dem Online-Portal der SPD warnte Gates vor seinem Besuch, im Zuge der Schuldenkrise an falscher Stelle zu sparen. "Die Entwicklungshilfe macht in den meisten Geberländern nur einen Bruchteil der öffentlichen Ausgaben aus. Kürzungen in diesem Bereich werden unsere Haushaltsprobleme nicht lösen", sagte er.
Gates verwies im "vorwärts" darauf, dass in den vergangenen 50 Jahren bereits enorme Fortschritte erzielt worden seien: So seien 1960 noch 20 Millionen Kinder vor Vollendung des fünften Lebensjahres gestorben, 2011 seien es weniger als 6,9 Millionen gewesen.
Armutsbekämpfung: Gates sieht noch langen Weg vor sich
Aber es gebe noch "riesige Ungleichheiten", betonte er. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um sicherzustellen, dass jedes geborene Kind, unabhängig davon, ob es in einem reichen oder einem armen Land geboren wurde, eine gleiche Chance auf ein gesundes Leben hat."
Nach den Debatten um Merkel-Herausforderer Peer Steinbrück, der vor einigen Wochen mit der Aussage, der deutsche Bundeskanzler verdiene zu wenig, Negativschlagzeilen gemacht hat, will die SPD bei den Deutschen wieder verstärkt mit Inhalten punkten und den Kurs bis zur Bundestagswahl im September abstecken. Schwerpunkt soll das Thema soziale Gerechtigkeit werden, das auch Gates ein Anliegen ist.
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