Erst 21 Jahre alt

Mutmaßlicher Kopf von Schlepperbande gefasst

Ein großer Fisch soll den Beamten ins Netz gegangen sein. Wie erst jetzt bekannt wurde, wurde am 17. Juni in Bregenz nach Ermittlungen des LKA OÖ auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried ein 21-Jähriger festgenommen. Er wird von zwei Fahrern schwer belastet, mindestens 141 Personen geschleppt zu haben.

„Rido Kurdi“: Die Person hinter diesem Synonym habe seit dem vergangenen Sommer mindestens 141 Menschen illegal über österreichische Grenzen geschleppt. Wie nun bekannt wurde, hatte bereits am 17. Juni in Bregenz eine Festnahme stattgefunden: Ein erst 21-jähriger Türke soll Ermittlungen des LKA OÖ zufolge der Kopf einer umfangreichen Schlepperbande, besser gesagt einer kriminellen Vereinigung sein. 

Ist jemand in eine kriminelle Vereinigung involviert, ist er meist nicht auskunftsfreudig, weil er Hintermänner belasten müsste.

Alois Ebner, Staatsanwaltschaft Ried

Aufgriff in Oberösterreich gab Anstoß
„Der Fall ist durch einen Flüchtlingsaufgriff in Oberösterreich im Vorjahr ins Rollen gekommen“, berichtet Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis, die gemeinsam mit dem LKA OÖ maßgeblich an der Verhaftung beteiligt war. „Bei den Ermittlungen kamen schließlich zahlreiche weitere Schlepperfahrten zutage. Ist jemand in eine kriminelle Vereinigung involviert, ist er meist nicht auskunftsfreudig, weil er Hintermänner belasten müsste“, so Alois Ebner.

Von Fahrern schwer belastet
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried war der junge Mann Mitte Juni festgenommen worden, nachdem zwei Schlepperfahrer (43, 52) ihn schwer belastet hatten. Auch ein Dritter wurde bereits in Gewahrsam genommen. Der Türke, der sich illegal in Österreich aufhielt, lebte laut eigenen Angaben von unregelmäßiger finanzieller Unterstützung seiner Familie. Auf sozialen Medien hingegen habe er mit einem teuren Lebensstil geprahlt.

Nicht geständig
Die Vorwürfe stritt der 21-Jährige ab. Zu der kriminellen Vereinigung sind nach wie vor Ermittlungen im Gange.