Ärztin klärt auf

Ironman war für Ex-Fußballer „lebensbedrohlich!“

Kärnten
13.06.2024 11:58

Ex-Fußballer Florian Oberrisser finishte 2010 beim Ironman Austria in Klagenfurt ohne echte Vorbereitung – und setzte dabei seine Gesundheit aufs Spiel. Christiane Loinig-Velik (Ärztin und Leiterin des Sportmedizin-Institutes des Landes Kärnten) klärt in der „Krone“ auf, was das A und O vor einem Ironman ist.

„Ich bin 25 Jahre alt, spiele Fußball in der Regionalliga, bin topfit – was soll mir passieren? Den Ironman mache ich doch locker!“ Mit dieser Einstellung wagte sich Florian Oberrisser, ehemaliger Zweitliga-Profi beim FC Kärnten und 200-facher Drittliga-Spieler (Spittal, Feldkirchen, SAK, St. Andrä), im Jahr 2010 in das Abenteuer des Extrem-Triathlons in Kärnten.

Und dementsprechend nachlässig gestaltete er auch seine Vorbereitung auf die 3,9 Kilometer lange Schwimmstrecke, die 180 km am Rad und die 42 Lauf-Kilometer aus. „Ich war dreimal laufen, zwölfmal radeln und zehnmal schwimmen – ohne jegliche Technik. Nicht einmal eine Pulsuhr hatte ich. Ich dachte, dass das Fußball-Training schon reicht“, erzählt der heute 39-jährige Klagenfurter. Gereicht hat es: Für eine Zeit von 15:41 Stunden. „Aber ich bin 20 km nur spaziert, mir war übel, ich hatte kein Gefühl mehr in den Händen. . .“

Flo Oberrisser hatte nach dem Bewerb 40 Grad Fieber.
Flo Oberrisser hatte nach dem Bewerb 40 Grad Fieber.(Bild: zvg)

„Es war lebensbedrohlich“
Und danach begann der eigentliche Kampf. „Ich bin neun Tage lang nur von meinem Bett zum Klo gewandert, hatte üblen Durchfall und knapp 40 Grad Fieber, konnte mich kaum bewegen, habe aber auch kaum geschlafen“, erzählt Oberrisser, der in dieser Zeit ganze neun Kilo verlor! „Meine Entzündungswerte waren sieben Tage danach noch bei 12, sollten normal bei 0,5 sein. Ich bekam Infusionen – es war lebensbedrohlich. Und ja, ich habe mich auch so gefühlt, als würde ich ums Überleben kämpfen!“ 

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Mir ist es noch nie so schlecht gegangen wie nach dem Ironman – und ich war selbst schuld!

Florian Oberrisser, Ex-Fußballprofi

Heute blickt Oberrisser kopfschüttelnd auf die Zeit zurück. „Ich habe es auf die leichte Schulter genommen und meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt!“ Seine Botschaft an die Teilnehmer am Sonntag: „Bitte macht es nicht so wie ich!“

Dr.med.Christiane Loinig-Velik weiß wie man sich auf den Ironman vorbereitet.
Dr.med.Christiane Loinig-Velik weiß wie man sich auf den Ironman vorbereitet.(Bild: andreas schoenberger)

Ärztin klärt über Vorbereitung auf
Christiane Loinig-Velik schaudert’s bei dieser Story über Flo Oberrisser. Die Ärztin und Leiterin des Sportmedizin-Institutes des Landes Kärnten weiß, was das A und O vor einem Ironman ist: die Vorbereitung!

  • Ärztlicher Check. „Ein EKG ist Pflicht. Zudem ist auch eine orthopädische Untersuchung wichtig – welche Fehlstellungen hat man? Wie stark ist die Muskulatur? Internistisch müssen gesundheitliche Vorgeschichten abgeklärt, die Organe gecheckt werden. Ein Laktattest am Rad-Ergometer wäre auch sinnvoll“, erklärt Loinig.
  • Experten suchen! „Sich einem Verein anschließen und Rat von Trainern holen! Diese können beim Material, der Schwimmtechnik oder der Ernährung helfen“, so Loinig.
  • Trainingsplan erstellen. Loinig: „Die Einheiten, aber auch die Regenerationsphasen müssen an die Lebenssituation angepasst werden. Auch für das braucht’s Experten!“

Vorbereitung ist also die halbe Miete. „Wenn jemand schon über eine gute Grundlagen-Ausdauer verfügt, würde ich zumindest ein Jahr Training hernehmen. Sonst mehr“, sagt Loinig und gibt noch einen Tipp fürs Rennen: „Genügend Elektrolyte und Kohlenhydrate zu sich nehmen. Bloßes Wasser ist definitiv zu wenig!“

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