Trotz hoher Preise

Globale Luftfahrt steht vor Passagierrekord

Ausland
12.06.2024 07:41

Flugscham war wohl nur ein kurzlebiges Modewort. Die globale Luftfahrt boomt und steht heuer „aller Wahrscheinlichkeit nach“ vor einem Allzeit-Passagierrekord.

In Europa dürften 5,9 Prozent mehr Menschen einen Flieger nutzen, in Nordamerika liegt der Anstieg bei 9,2 Prozent, in Asien sogar bei 17,2 Prozent. Dabei bleiben die Ticketpreise angesichts der starken Nachfrage hoch, heißt es in einer Analyse des ​Kreditversicherers Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade. „Die Konsumenten sind bereit, höhere Preise zu zahlen, das Reisen scheint ein unverzichtbarer Bestandteil im Haushaltsbudget zu sein“, schreibt Acredia-Vorstand Michael Kolb.

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Die Konsumenten sind bereit, höhere Preise zu zahlen, das Reisen scheint ein unverzichtbarer Bestandteil im Haushaltsbudget zu sein.

Acredia-Vorstand Michael Kolb

Großereignisse kurbeln Ticket-Verkauf an
Trends wie Online-Meetings, die Geschäftsreisen entbehrlich machen, oder die gesellschaftliche Kritik am großen ökologischen Fußabdruck, hätten kaum Auswirkungen auf den Flugverkehr. In der Sommersaison dürften in Europa die Sport-Großereignisse Fussball-EM und Olympische Spiele die Luftfahrt weiter beflügeln. 10,4 Prozent mehr Passagiere sollen den Airlines 967 Milliarden Dollar (rund 899 Milliarden Euro) Einnahmen bescheren. Das wären 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr, heißt es in der Studie.

Flotten werden verjüngt
Da ein Mangel an Flugzeugen und andere Faktoren das Angebot an Sitzplätzen beschränkt, werden die Flugticketpreise hoch bleiben. Parallel dazu werden immer mehr alte Flugzeuge ausgemustert, im Bemühen, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und eine energieeffizientere Flotte aufzubauen. So ist das durchschnittliche Alter, in dem Flugzeuge vom Markt genommen werden, von 27 Jahren vor der Pandemie auf zuletzt 23 Jahre gesunken. „Die Erträge pro Passagier, also der durchschnittlich gezahlte Betrag pro geflogenem Kilometer, dürften in diesem Jahr um 3,2 Prozent im Jahresvergleich steigen“, heißt es in der Studie.

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