Leichtathletik-WM

Zehnkämpfer Sebrle nicht unter Dopingverdacht

Sport
12.08.2005 21:19
Für den Weltverband IAAF ist der "Glucose-Fall" um die beiden tschechischen Zehnkämpfer Roman Sebrle (WM-Silber) und Tomas Dvorak bei den X. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki erledigt. "Das ist aus unserer Sicht kein Fall, wir werden das nicht weiter behandeln", sagte Weltverbands-Vizepräsident Helmut Digel am Freitagabend.

Mit dieser medizinischen Behandlung sei gegen keine Regeln verstoßen worden, hieß es. Die tschechischen Zehnkämpfer Sebrle und Dvorak haben vor dem 1.500-m-Lauf im WM-Zehnkampf in Helsinki Glucose -Infusionen erhalten. Glucose (Zucker) steht natürlich nicht auf der Dopingliste, Infusionstherapie während eines Wettkampfes ist aber verboten und nur, wenn die Gesundheit ernsthaft gefährdet ist (akute medizinische Behandlungen), zulässig.

Der Weltverband hatte daraufhin die Sachlage überprüft. "Die Medizinische Kommission der IAAF stellte jedoch fest, dass nach der Regel 144 eine solche Behandlung möglich ist", sagte Digel. Außerdem habe es keinen Protest gegen diese Glucose-Gabe von anderen teilnehmenden Nationen gegeben. Offizielle des tschechischen Verbandes und die Sportler selbst hatten tagsüber beteuert, "nicht gegen die Regeln" verstoßen zu haben und von einer dringenden Notwendigkeit gesprochen, weshalb die Lösungen verabreicht wurden.

Der Zehnkampf der Männer war am Dienstag und Mittwoch bei widrigen Wetterbedingungen (Regen, Wind) ausgetragen worden, die Athleten hatten nachher vom härtesten Bewerb aller Zeiten gesprochen. Olympiasieger und Weltrekordler Sebrle hat in Helsinki hinter dem US- Amerikaner Bryan Clay die Silbermedaille gewonnen, Dvorak wurde Achter.

"Die Regel-Diskussion ist zu Ende, doch die Ethik-Debatte beginnt", sagte Digel nach dem Ende der Affäre. Kritisch steht auch Dr. Uwe Wegner, leitender deutscher WM- Mannschaftsarzt, der Behandlung während eines Wettbewerbs gegenüber.

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(Bild: KMM)



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