Von der Sonne geküsst
Nachtpreise am Tag: Griechenland hat zu viel Strom
Griechenland hat mit einem sonderbaren Energieproblem zu kämpfen. Das Land hat einen massiven Stromüberschuss, bedingt durch die hohe Effizienz alternativer Energiequellen. Die Lösung der griechischen Regierung: Niedrigere Preise sollen nun zu mehr Verbrauch führen.
Das griechische Umwelt- und Energieministerium plant, den günstigeren Nachtstromtarif künftig tagsüber anzubieten, um das Stromangebot und die Nachfrage wieder in Einklang zu bringen. Das Problem sei die große Ausbeute an Sonnenenergie vor allem in den Mittagsstunden, berichtete am Mittwoch die Tageszeitung „Kathimerini“.
PV-Anlagen werden teilweise vom Netz genommen
Demnach kommt es wegen der hohen Effizienz und großen Anzahl von Photovoltaik-Anlagen in Griechenland mittlerweile immer häufiger vor, dass diese alternativen Energiequellen tagsüber zwischenzeitlich vom Netz genommen werden müssen, um die Stromversorgung stabil zu halten und Stromausfälle zu vermeiden.
Am griechisch-orthodoxen Osterfest vor einer Woche sei das Phänomen bereits gut zu beobachten gewesen, hieß es. In den meist sonnigen Tagen vor Ostersonntag hatten Hunderttausende Athener die Hauptstadt verlassen, um das Fest auf Inseln und in ihren Herkunftsdörfern zu verbringen.
Daraufhin gab es „Alarm bei den Elektrizitätswerken“, wie das Nachrichtenportal in.gr schrieb. Die Verantwortlichen seien gezwungen gewesen, alternative Energiequellen vom Netz zu nehmen, weil die überschüssige Stromproduktion nicht vollständig verbraucht, in andere Länder exportiert oder gespeichert werden konnte.
Tagsüber Nachttarife
Die Nachttarifzeiten sollen voraussichtlich auf tagsüber zwischen 11 und 16 Uhr verschoben werden. Das Ministerium erwägt laut Medienberichten sogar, ein Subventionsprogramm für intelligente Haushaltsgeräte aufzulegen, damit die Verbraucher etwa smarte Wasch- und Spülmaschinen tagsüber von der Arbeit aus per App einschalten und so den günstigeren Tarif in Anspruch nehmen können.
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