Skisprung-Star Ryoyu Kobayashi ist am Mittwoch in eine neue Dimension geflogen. Japans Olympiasieger stellte auf einer Naturschnee-Schanze in Island mit 291 Metern eine neue Skiflug-Bestmarke auf. Er flog damit gleich um 37,5 Meter weiter als Stefan Kraft bei seinem Weltrekord 2017.
Die Nachrichten von Ryoyu Kobayashis Weltrekord-Versuchen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Japans Olympiasieger machte am Dienstag auf der eigens für ihn errichteten riesigen Naturschnee-Schanze in Island die ersten Testflüge. Er wollte die bisherige Nummer eins Stefan Kraft (253,5 m) überflügeln.
Idee gibt es schon seit 2011
Für den 27-Jährigen ging es aber um den Traum vom ersten Flug über 300 Meter. Getränkegigant Red Bull wollte schon im Jahr 2011 im Nationalpark Hohe Tauern das Abenteuer angehen. Es sollte damals am Großglockner eine riesige Schanze aus Naturschnee errichtet werden. Die Bullen-Adler Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Adam Malysz sind dort aber nie geflogen.
30 Jahre nachdem Andi Goldberger in Planica als erster Mensch die ominöse 200-Meter-Marke überflogen war, segelte Kobayashi am Mittwoch in eine neue Dimension im Skifliegen. Der dreimalige Tournee-Sieger flog bei perfektem Skiflug-Wetter auf unfassbare 291 Meter. Das ist um 37,5 Meter weiter als Stefan Krafts Weltrekord in Vikersund. Danach ging bei dem mit Adrenalin vollgepumpten Japaner aber nichts mehr: „Endlich ist die Saison vorbei.“
Offiziell ist Österreichs Überflieger Kraft aber noch immer Weltrekordmann. Der riesige Naturschnee-Bakken im Skigebiet Hlidarfjall unweit der Stadt Akureyi im Norden Islands hat keine Zulassung vom Ski-Weltverband FIS, zudem werden nur Flüge bei offiziellen Wettkämpfen gewertet. Damit wird kein Flug in Island als neue Bestmarke seitens des Ski-Weltverbandes anerkannt.
Am besten macht man im nächsten Jahr dort gleich einen Weltcup. Dann ist es keine PR-Aktion, sondern alle haben was davon.
Österreichs Rekordflieger Gregor Schlierenzauer
Rekord-Flieger Gregor Schlierenzauer zeigte sich trotzdem vom Projekt hellauf begeistert, er gratulierte Kobayashi zum 291-Meter-Flug wie viele andere Skisprung-Stars auf Instagram: „Am besten macht man im nächsten Jahr dort gleich einen Weltcup. Dann ist es keine PR-Aktion, sondern alle haben was davon.“
Monsterschanze wird abgebaut
Die Chancen auf einen Weltcupbewerb sind aber gering. Red Bull begann nach dem Rekordflug die Monsterschanze abzubauen.
Und was macht der Ski-Weltverband? Vikersund und Planica sollen ihre Schanze für 270 Meter ausbauen.
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