Die dreifache Verbrauchsmenge Österreichs vermutet das Unternehmen ADX nahe des Nationalparks Kalkalpen bei Molln. Bei Naturschützern ist die Suche nach Gas in der Gegen umstritten. Ein „Krone“-Rundruf zeigt: Die meisten Politiker sind dafür, es unter gewissen Bedingungen zu fördern.
Helm aufsetzen und in mehreren hundert Metern Tiefe bohren – das werden Oberösterreichs Politiker in Molln im Falle eines tatsächlich förderbaren Gasfundes freilich nicht selbst tun. Dennoch wären fast alle Parteien „Bohrmeister“: Sie befürworten unter gewissen Bedingungen das von Umweltschützern heftig kritisierte Vorhaben des Explorationsunternehmens ADX nahe des Nationalparks Kalkalpen.
Gas soll in OÖ bleiben
Oberösterreich treibe den Ausstieg aus fossilen Energien voran, in einer Übergangsphase brauche aber gerade die Industrie noch Erdgas, so ÖVP-Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, der ankündigt: „Wenn sich ADX für die Gewinnung entscheiden sollte, wird es konkrete Gespräche geben, dass dieses Gas bevorzugt an oö. Unternehmen geliefert werden soll.“ Regierungskollege und LH-Stv. Manfred Haimbuchner will sich nicht an Spekulationen zum möglichen Gasvorkommen beteiligen, betont aber allgemein: „Dass wir Gas noch weiter als Brückentechnologie brauchen werden, ist für mich völlig klar.“
Besser als importieren
SPÖ und Neos sehen darin ebenfalls eine Übergangslösung, die besser sei, „als teures Gas aus dem Ausland zu importieren“ (SP-Chef Michael Lindner) oder „Putins Kriegskasse prall zu füllen“ (Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer). Beide Parteien betonen jedoch, dass die Naturschutzauflagen einzuhalten seien. Unter dieser Voraussetzung will auch die MFG das heimische Erdgas fördern. Grünen-Chef Stefan Kaineder beantwortet die „Krone“-Anfrage hingegen so: „Der Ausbau erneuerbarer Energien muss die Devise sein, bevor daran gedacht wird, noch mehr klimaschädliche Kohlenstoffe aus der Erde zu holen.“
ADX will für Herbst weitere Tests beantragen. Erst dann wird sich entscheiden, wie viel förderbares Gas unter Molln schlummert.
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