Schneesichere Pisten, traumhaftes Ambiente am Fuße des Großglockners: Trotzdem bleiben die Gäste in Heiligenblut aus. Die „Krone“ hat sich vor Ort umgehört.
Wie soll es mit den Bergbahnen und mit dem Wintertourismus weitergehen? Das fragen sich die Menschen in Heiligenblut. Seit Tagen wird ja um einen Weiterbetrieb gerungen. Wie berichtet, hatten das Land und die Gemeinde die Betreiber aufgefordert, das Skigebiet um einen Euro an regionale Unternehmer abzutreten, anstatt den Betrieb der Liftanlagen einzustellen.
Am Freitag meldeten sich die Betreiber mit einer Forderung. „Die regionalen Investoren müssen sich bis kommenden Montag, 18 Uhr, melden, damit wir rasch deren Absicht und Bonität prüfen und dann sofort in Gespräche eintreten können“, erklärt Bergbahnen-Sprecher Franz Gruber. Kommt man dieser Forderung nicht nach, wollen die Eigentümer das Skigebiet „in einer betriebswirtschaftlich vertretbaren Formselbstständig weiterführen“. Das bedeutet im Klartext: Der Liftbetrieb wird zwar nicht eingestellt, aber abgespeckt. Weitere Bahnen werden geschlossen. Als Grund dafür nennen die Bergbahnen fehlende Nächtigungsmöglichkeiten in Heiligenblut: „Die Ursachen dafür liegen in der Vergangenheit. Man hat sich damals einfach zu wenig um attraktive Hotelprojekte gekümmert.“
Politik ist für einen Verkauf
Für Landesrat Sebastian Schuschnig kommt nur eine Variante in Frage: „Ein Neustart mit neuen Partnern ist eine bessere Option als das Einstellen von weiteren Liften.“ Dem stimmt Bürgermeister Martin Lackner zu: „Die Bergbahnen müssen verkaufen. Wir haben die Rahmenbedingungen geschaffen, indem wir Interessierte gefunden haben, die weitermachen wollen.“ Die neuen Betreiber würden auch in Hotelprojekte investieren.
Ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt, wie wichtig es wäre, das Skigebiet zu erhalten. „Unser Ort ist schneesicher, liegt am Fuße des Großglockners – das ist eine Chance, die genutzt werden muss!“, sagen mehrere Einheimische.




„Sind vom Tourismus abhängig“
Angst um seine Existenz hat Gastronom Michael Siebler: „Nicht zu wissen, wie es weitergeht, ist ein grausiges Gefühl. Wir sind vom Tourismus abhängig. Man hat sich in den vergangenen Jahren zu sehr auf den Hausberg verlassen, nie richtig in den Tourismus investiert! Das war ein großer Fehler.“ Um seinen Job bangt auch Intersport-Mitarbeiter Stefan Ebner: „Fehlen die Gäste, gehen auch die Jobs flöten. Die Bergbahnen müssen unbedingt bestehen bleiben!“
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