Neues NATO-Mitglied
Schweden will keine Atomwaffen stationieren
Vier Tage nach dem formellen NATO-Beitritt Schwedens haben die Alliierten das Land mit einer Zeremonie feierlich willkommen geheißen. Vor dem Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses in Brüssel wurde am Montag zum ersten Mal die schwedische Flagge gehisst. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson versprach in seiner Rede, die Allianz an Land, in der Luft und auf See zu stärken. Eine Stationierung von Atomwaffen lehnte er aber ab.
„Wir haben volles Verständnis für die Notwendigkeit aller Verteidigungsfähigkeiten der NATO, einschließlich der Nuklearstrategie“, erklärte er. Zugleich sehe man aber keine Notwendigkeit für Schweden, in Friedenszeiten Atomwaffen oder einen permanenten NATO-Stützpunkt auf schwedischem Boden zu beherbergen.
Stoltenberg: „Alle für einen, einer für alle“
Neben Schwedens Ministerpräsident Kristersson und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nahm auch die schwedische Kronprinzessin Victoria an den Feierlichkeiten teil. Stoltenberg sagte, die nun 32 Flaggen repräsentierten 32 Nationen. Sie hätten das gemeinsame Ziel, ihre eine Milliarde Bürgerinnen und Bürger zu schützen, Kriege zu verhindern und Frieden zu bewahren. Schwedens Mitgliedschaft mache die NATO stärker und sicherer. Künftig gelte auch für das skandinavische Land der Satz: „Alle für einen, einer für alle.“
200 Jahre Blockfreiheit ist zu Ende
Schweden war am vergangenen Donnerstag nach rund 200 Jahren der militärischen Blockfreiheit der NATO beigetreten. Das Land hatte die Mitgliedschaft im Mai 2022 unter dem Eindruck des russischen Einmarsches in die Ukraine beantragt. Damals hoffte es, schon im darauffolgenden Sommer beitreten zu können. Die Bündnismitglieder Türkei und Ungarn hielten den Beitrittsprozess aber fast zwei Jahre auf.
Jet-Deal mit Ungarn
Die notwendige Zustimmung Ungarns erfolgte schließlich erst Ende Februar nach einem Besuch Kristerssons bei Ungarns Regierungschef Viktor Orbán. Bei diesem wurden mehrere Vereinbarungen zur Rüstungszusammenarbeit verkündet. Sie sehen unter anderem vor, dass Ungarn vier neue Kampfjets vom Typ Jas 39 Gripen aus Schweden kaufen kann.
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