Das EU-Parlament setzt mehrere Amazon-Lobbyisten vor die Tür. 14 Langzeit-Zugangsausweise für Vertreter des Online-Händlers wurden nach Angaben des Parlaments vom Mittwoch widerrufen, bis auf Weiteres sollen keine neuen ausgestellt werden. Hintergrund der Entscheidung sei, dass Amazon nicht darauf eingegangen sei, dass sich Abgeordnete über die schlechten Arbeitsbedingungen bei dem Konzern austauschen wollten.
Konkret seien Vertreter von Amazon seit 2021 zweimal gebeten worden, an einer Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales teilzunehmen. Zudem sei angefragt worden, ob eine Delegation des Parlaments im Dezember von Amazon empfangen werde. Angesichts der „ständigen Nichterreichbarkeit“ des Unternehmens sei es wichtig gewesen, klarzumachen, dass das Vorgehen respektlos gegenüber dem Europäischen Parlament und den EU-Bürgern im Allgemeinen sei.
Welchen Zutritt die Amazon-Lobbyisten mit ihren Zugangskarten genau hatten, war zunächst unklar. In den Gebäuden des EU-Parlaments können mit sogenannten Badges auch Türen geöffnet werden. Manche der Ausweise gewähren Zutritt zu Bereichen, die mit anderen Badges nicht erreicht werden können. Zudem war zunächst unklar, ob die Lobbyisten regelmäßig Sicherheitskontrollen unterlaufen mussten, bevor sie Zutritt zu Gebäuden des Parlaments bekommen haben.

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