Personalmangel herrscht nicht nur in zahlreichen Handwerksberufen und im Tourismus, auch die Kirchen bräuchten mehr Priester. Der Mangel führt nun in Osttirol zu Umbesetzungen und Zusammenlegungen von Aufgaben. Auch in Kärnten gibt es weniger Priester als Pfarren: 234 Priester sind in 336 Pfarren aktiv.
„Personelle Veränderungen in unseren Pfarren lösen in den einen Pfarren Verunsicherungen und Ärger aus und in den anderen die Freude auf einen neuen Pfarrer. Viele können nicht verstehen, warum beliebte Priester ihre Pfarreien verlassen und neue Aufgaben übernehmen“, weiß Dekan Franz Troyer. „Im Blick auf die gesamte Diözese Innsbruck lässt sich manches erklären: Allein heuer gehen 17 Priester in Pension, die als Dekane und Pfarrer zum Teil große Seelsorgeräume leiten und ein großes Loch im Personal unserer Diözese hinterlassen.“
Siegmund Bichler, derzeit Pfarrprovisor im Seelsorgeraum Lienz-Süd, wird Pfarrer von Prägraten und Virgen und Leiter des Seelsorgeraumes.
P. Martin Bichler OFM, derzeit Pfarrprovisor in der Pfarre Lienz-St. Marien, wird Pfarrer im voll errichteten Seelsorgeraum Lienz-Süd mit den Pfarren Lienz-Heilige Familie, Lienz-St. Marien, Lavant, Tristach und Leisach und der Seelsorgestelle Amlach. Die Seelsorgeraum-Leitung wird weiterhin Diakon Michael Brugger innehaben.
Fritz Kerschbaumer, derzeit Pfarrprovisor im Seelsorgeraum Prägraten-Virgen, wird Pfarrer im Seelsorgeraum Stubai mit den Pfarren, Schönberg im Stubai, Mieders, Telfes, Fulpmes und Neustift. Die Seelsorgeraum-Leitung wird weiterhin Diakon Leo Hinterlechner ausüben.
Josef Mair, derzeit Dekan und Pfarrer im Seelsorgeraum Hochpustertal und den Pfarren Inner- und Außervillgraten wird in Pension gehen und im Seelsorgeraum Sonnseite als mithelfender Priester wirken.
Andreas Schätzle, Priester der Erzdiözese Wien, wird Pfarrer des voll errichteten Seelsorgeraums Hochpustertal mit den Pfarren Sillian, Heinfels, Tessenberg, Innervillgraten und Außervillgraten. P. Paul Salamon OFM Conv wird Vikar im Seelsorgeraum bleiben.
Um die Stellen dieser 17 Priester nachzubesetzen, sind Veränderungen notwendig. „Und aufgrund des Priestermangels leider auch das Zusammenlegen von Aufgaben“, so Troyer.
In der Diözese Innsbruck, zu der ja die Osttiroler Pfarren gehören, können auch Diakone und Laien als Leiter von Seelsorgeräumen oder Pfarrkuratoren oder Pfarrkoordinatoren Leitungsaufgaben in den Pfarren übernehmen. „Auf diese Weise soll eine gute Leitung der Pfarren und Seelsorgeräume ermöglicht werden und die Priester für die Seelsorge ,freigespielt‘ werden. Im Dekanat Lienz werden die beiden Seelsorgeräume Lienz Süd und Sonnseite durch dieses neue Leitungsmodell geleitet“, erklärt der Dekan.
Lage in Kärnten
In der Diözese Gurk-Klagenfurt gibt es 336 Pfarren in 23 Dekanaten, davon 223 Pfarren mit weniger als 1000 Katholiken. Die kleinste Pfarre ist Loibltal /Brodi mit 31. Katholiken, die größte Wolfsberg mit 8433 Gläubigen. In der Diözese sind 197 Diözesanpriester und 37 Ordenspriester aktiv. Zudem gibt es fünf Ordensbrüder und 111 Ordensfrauen.
62 Ständige Diakone, 31 Pastoralassistenten, 3 Pastoralbetreuer und 4 Pastoralhilfen sowie mehr als 3000 Pfarrgemeinderäte unterstützten die Priester.
Mit Stand 1. Jänner 2023 waren 338.139 Kärntnerinnen und Kärntner katholisch, das sind 59,9 Prozent der Bevölkerung.
Auch in der Diözese Gurk-Klagenfurt kommt es alljährlich im Herbst zu Personalveränderungen, viele Priester betreuen mehrere Pfarren und haben nebenbei noch weitere Aufgaben in unterschiedlichen Gremien der Kirche inne.
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