Jener Wolf, der vor einem Monat in Nenzing (Bez. Bludenz) von einem Zug erfasst und getötet worden war, war in Vorarlberg kein Unbekannter: Wie ORF Radio Vorarlberg am Dienstag unter Berufung auf den Landeswildbiologen Hubert Schatz berichtete, handelte es sich um jenes Exemplar, das im vergangenen Jahr im Land 16 Wild- und Nutztiere gerissen hatte. Daraufhin war ein erster Entnahmebescheid erlassen worden, der dann wieder zurückgenommen werden musste.
Der getötete, rund 40 Kilogramm schwere Wolf war laut Obduktion zwei bis drei Jahre alt. Bei der Kollision mit dem Zug erlitt er mehrere Hämatome, Quetschungen und Blutungen, denen er schließlich erlag. Agrarlandesrat Christian Gantner (ÖVP) hatte ihn im Vorjahr als „Problemwolf“ bezeichnet, auch in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Kärnten war dieser Wolf mehrfach nachgewiesen worden.
Der nach den vielen Rissen von den zuständigen Vorarlberger Behörden erlassene Entnahmebescheid - der erste dieser Art in Vorarlberg - war nach Beschwerden der Umweltorganisationen WWF und Ökobüro vom Landesverwaltungsgericht wieder aufgehoben worden.
Abschuss nur per Verordnung
Das machte insofern keinen Unterschied, als der Wolf nicht mehr gesichtet wurde. Seit einer Gesetzesänderung im vergangenen November kann die Vorarlberger Landesregierung „Problemwölfe“ nun per Verordnung zum Abschuss freigeben.
Wildbiologe Schatz ging aktuell von einer Handvoll Wölfe in Vorarlberg aus. Im Silbertal und in der Gegend um Nenzing wurden im Jänner Risse von vier Wildtieren registriert, Nutztiere blieben aber unbehelligt.
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