Der sensationelle Einzug ins EM-Halbfinale ist für die österreichische Handball-Nationalmannschaft in Reichweite. Constantin Möstl und Co. haben ihr Schicksal dabei noch selbst in der Hand. Mit Siegen gegen Frankreich und Island wäre das Ticket gebucht. Doch es könnte auch komplizierter werden.
Die Rechnung könnte so einfach sein: Mit Siegen gegen Frankreich am Montag (ab 18 Uhr) und Island am Mittwoch (ab 15.30 Uhr) hätte Österreich das Halbfinal-Ticket bei der EM in Deutschland gelöst. Allerdings ist dies ein Szenario, wo es vor allem ein riesengroßes Hindernis gibt: Top-Favorit Frankreich. Wenngleich die ÖHB-Stars im bisherigen Turnierverlauf bereits sensationelle Ergebnisse erzielten, wäre ein Sieg gegen Frankreich nochmal eine andere Hausnummer. Und selbst dann müsste auch noch Island besiegt werden.
Wenn nicht zwei Siege gelingen, dann ...
Was also, wenn nicht zwei Siege gelingen? Dann wird es schon etwas komplizierter. Bei einem Sieg gegen Frankreich oder Island und einem Remis im jeweils anderen Spiel käme es auf die anderen Partien der Gruppe an. Österreich hätte dann sieben Punkte. Möglich wäre allerdings ein Szenario, wo es zu Punktegleichheit mit Ungarn oder Deutschland kommt.
Die beiden Teams treffen am Montag (ab 20.30 Uhr) aufeinander. Auch bei einer Niederlage und einem Sieg in den beiden verbliebenen Partien für Österreich wäre es, je nach Ausgang der Parallelpartien, möglich, dass Österreich und ein oder sogar zwei weitere Teams mit sechs Punkten auf Platz zwei liegen. Bei Punktegleichheit kämen wiederum mehrere Faktoren zum Tragen.
Szenarien bei Punktegleichheit
Als erster Faktor zählt bei Punktgleichheit das direkte Duell. Gegenüber Ungarn wäre Österreich dabei im Vorteil - gegen Deutschland und Kroatien hingegen gab es jeweils ein Remis. Sobald es zudem um mehr als zwei Teams geht, wird eine Extra-Tabelle nur mit diesen Mannschaften gebildet.
Kann der Direkt-Vergleich keine Entscheidung bringen, liegt der Fokus auf der Tordifferenz. Bei mehr als zwei Teams zählt dabei nur die Tordifferenz zwischen den betroffenen Teams.
Wenn auch in diesem Schritt keine Entscheidung auszumachen ist, käme es auf die höhere Anzahl der geworfenen Tore an. Im extremsten Fall, dass selbst hier noch Gleichstand herrscht, käme das Fairplay-Ranking zum Tragen. Welche Mannschaft sammelte wie viele Gelbe Karten (ein Punkt), wie viele Zwei-Minuten-Strafen (zwei Punkte) und wie viele Rote Karten (acht Punkte)? Ist selbst dann immer noch kein Halbfinalist gefunden, müsste tatsächlich per Los über das Weiterkommen entscheiden werden.
Ein starkes Turnier
Wenn Österreich beide Partien verliert, ist es hingegen vorbei mit dem Traum vom Halbfinale. Fazit: Das Halbfinale ist für Österreich durchaus möglich, auch wenn es am Ende kompliziert werden könnte. Um den ganzen Rechnereien zu entgehen, müsste man „nur“ Frankreich und Island besiegen und damit für Klarheit sorgen. So oder so haben die ÖHB-Stars bei dieser EM schon überzeugt und begeistert. Die folgenden Spiele kann das Team von Ales Pajovic ohne Druck in Angriff nehmen.
20.01. | Frankreich | Island | 39:32 |
Ungarn | Kroatien | 29:26 | |
Deutschland | Österreich | 22:22 | |
22.01. | Kroatien | Island | 15.30 Uhr |
Frankreich | Österreich | 18.00 Uhr | |
Deutschland | Ungarn | 20.30 Uhr | |
24.01. | Österreich | Island | 15.30 Uhr |
Frankreich | Ungarn | 18.00 Uhr | |
Deutschland | Kroatien | 20.30 Uhr |
Tabelle: | |||||||
1. | Frankreich | 3 | 3 | 0 | 0 | 106:94 | 6 |
2. | Österreich | 3 | 1 | 2 | 0 | 80:79 | 4 |
3. | Ungarn | 3 | 2 | 0 | 1 | 91:81 | 4 |
4. | Deutschland | 3 | 1 | 1 | 1 | 78:79 | 3 |
5. | Kroatien | 3 | 0 | 1 | 2 | 86:91 | 1 |
6. | Island | 3 | 0 | 0 | 3 | 81:98 | 0 |
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