Mehrere Medien hatten bereits über das nahende Ende von Thompsons Karriere bei Yahoo berichtet. Der einstige große Hoffnungsträger des schwächelnden Internet-Urgesteins steht seit Tagen unter Dauerfeuer des Großaktionärs Daniel Loeb, weil in seinem offiziellen Lebenslauf ein Bachelor-Abschluss in Computerwissenschaften aufgeführt war, den er gar nicht besitzt. Bis heute hat sich Thompson dazu nicht öffentlich erklärt.
Der fürs Werbegeschäft von Yahoo zuständige Ross Levinsohn übernimmt nun den Chefposten, allerdings ausdrücklich nur als Zwischenlösung. Auch im Verwaltungsrat gibt es mehrere Abgänge, unter anderem übergibt der Vorsitzende Roy Bostock sein Amt an Fred Amoroso. Großaktionär Loeb, der über seinen Hedgefonds Third Point 5,8 Prozent an Yahoo hält, zieht nach dem gewonnenen Machtkampf mit zwei Vertrauten in das Gremium ein und kann damit künftig die Geschicke des Konzerns mitbestimmen.
Zweiter unrühmlicher Abgang binnen weniger Monate
Es ist schon der zweite unrühmliche Abgang eines Yahoo-Chefs binnen weniger Monate. Thompson war erst zu Jahresbeginn angetreten. Seine Vorgängerin Carol Bartz war gefeuert worden, weil sie es nicht geschafft hatte, den Umsatzschwund zu stoppen. Yahoo steht in scharfer Konkurrenz zu Google und Facebook bei der lukrativen Werbung im Internet. Thompson, ein ehemaliger eBay-Manager, konnte indes erste Erfolge vorweisen. Umso stärker dürfte eine Hängepartie bei der Suche nach einem dauerhaften neuen Chef das Unternehmen treffen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).