Der südsteirische Friseur Emil John sammelt und vertreibt exklusiven Christbaumschmuck, der vom Christkind über den Hollywoodstar bis zur Schlagerkönigin viele verzaubert.
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat den schönsten Christbaum im ganzen Land? Emil John aus Leibnitz dürfte mit seinem Hingucker in die engere Wahl kommen. Es ist nicht nur die stattliche Größe des drei Meter hohen Christbaums, sondern vielmehr der exklusive Baumschmuck, der an den künstlichen Tannenzweigen hängt. Aus aller Herren Länder und renommierten Glasmanufakturen zusammengetragen. Im heurigen Jahr sind „affige Zirkusfiguren“ und „verspielte Winterkinder“ die schillernden Aufhänger, die das romantische Herz des Südsteirers höher schlagen lassen.
Seit 30 Jahren sammelt der Friseur die mundgeblasenen Prunkstücke aus Glas. „In meiner Privatsammlung habe ich über 1000 Stück im Gesamtwert eines Mittelklasseautos“, rechnet der Sammler vor. Die wertvollen Stücke kommen aus dem Buckingham-Palace-Shop in London und kosten bis zu 150 Euro. „Mein Prunkstück ist eine Krönungskutsche, die mit schillernden Papageien, glitzernden Zirkuspferden, funkelnden Elefanten und dem Blink-Blink-Krampus den Christbaum von Anfang Dezember bis Maria Lichtmess zum Strahlen bringt.“
Baumschmuck für Andrea Berg und Orlando Bloom
„Ich bin immer sehr traurig, wenn die Weihnachtszeit vorbei ist“, gesteht der X-Mas-Besessene, der die unerschöpfliche Freude am Fest der Feste mit seiner Frau teilt. „Die Weihnachts-Manie hat mir meine Tante beschert, die das ganze Jahr über Weihnachten und Ostern mit viel Deko im Haus zelebriert“, schmunzelt der Coiffeur in vierter Friseurgeneration.
Mit dem verspielten, oft witzigen Christbaumschmuck dockt der Südsteirer auch in Hollywood an. „Ich habe Schauspieler Orlando Bloom mit exklusivem Christbaumschmuck ausgestattet, auch Karl Lagerfeld, Kate Moss, Vivienne Westwood und jüngst Schlagerstar Andrea Berg mit einem giftgrünen Christbaum-Drachen.“
Klassische Motive für das Christkind
Das unermüdliche Sammeln von ungewöhnlichem Christbaumbehang hat den 58-Jährigen auch zum Verkauf der weihnachtlichen Schmuckstücke animiert: „Die Motive sind nicht verrückt, sondern eher klassisch, Kitsch darf jedoch immer dabei sein.“ In der Vorweihnachtszeit gleicht der Friseurladen mit Hunderten Figuren und Motiven einer märchenhaften Glitzerwelt. „Die Kinder drücken sich an der Auslagenscheibe die Nasen platt und fragen mich, ob das Christkind bei mir den wunderschönen Baumschmuck in bar oder mit Karte kauft. Da geht mir das Herz über!“
Männer kaufen mehr Christbaum-Schmuck
Die wahren Schmuck-Käufer sind jedoch Männer. „Vom Arbeiter bis zum Bankdirektor stehen die Kerle mit verklärtem Blick vor den Glitzerfiguren und kaufen still und heimlich viel mehr davon als Frauen“, weiß Emil John über jene zu berichten, die keinen billigen Ramsch, sondern den kostspieligen Baumschmuck kaufen, um ihn zu verschenken, zu vererben oder um schöne Erinnerungen zu wecken. „Ich habe viele in der Gegend richtig narrisch auf diese nachhaltigen Kunstwerke gemacht, die wie kostbare Schmuckstücke geschätzt werden.“
Manchmal fließen auch Tränen
Die Glasfiguren sind ein echter Hingucker und bringen Abwechslung auf den Christbaum. Und wenn eine der filigranen Figuren zu Bruch geht, dann zerdrückt der Friseurmeister auch mal eine Träne. „Das ist für mich sehr tragisch, weil man diese Herzensstücke nicht mehr nachkaufen kann, aber es hat auch etwas Gutes - ich habe dann wieder Platz für Neues am wahrscheinlich exklusivsten Weihnachtsbaum der Steiermark.“
Emil John inmitten seiner gläsernen Schätze. Der Friseur aus Leibnitz verwandelt seinen Salon alljährlich mit kostbarem Christbaumschmuck in ein Weihnachtswunderland.
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