Konkurs-Domino droht

Signa am Abgrund: Schicksalsstunden für Benko

Wirtschaft
28.11.2023 06:00

Eine verschachtelte Unternehmensgruppe steht am Abgrund. Der Gründer provoziert mit einem Luxus-Trip.

René Benko hat sich mittlerweile nicht nur den Zorn seiner Investoren und Gläubiger zugezogen, sondern auch den der verbliebenen Signa-Mitarbeiter.

Exklusiver Shopping-Ausflug
Der Finanzjongleur war am Wochenende, unmittelbar nach der ersten Insolvenz einer seiner Immobiliengesellschaften (Signa Real Estate Management Germany), zu einem exklusiven Shopping-Ausflug nach Barcelona aufgebrochen.

René Benko auf dem Flugfeld in Innsbruck. (Bild: Bild, Bierbaumer, Krone KREATIV)
René Benko auf dem Flugfeld in Innsbruck.
(Bild: Theo Klein / BILD)

Man reiste - standesgemäß - im nach Zigarren duftenden überdimensionierten Privatjet des Typs Global 7000 (Neupreis: rund 70 Millionen Euro) und kehrte Sonntagnachmittag nach Innsbruck zurück. Ein Städtetrip, den das deutsche Massenblatt „Bild“, mit exklusiven Aufnahmen unterlegt, zu folgender doppelseitiger Schlagzeile animierte: „Hier kommt der Karstadt-Milliardär vom Shopping-Trip während sein Konzern vor der Pleite steht“.

Rücken bald die Insolvenzverwalter an?
Insider erwarten, dass sich schon am Dienstag das weitere Schicksal der finanzmaroden Gruppe entscheiden könnte. Wenn es zum Konkurs-Domino kommen sollte, dann würden gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter bei mehr als 1000 Gesellschaften das Ruder übernehmen.

Aufgrund der Verflechtungen zwischen den Signa-Gesellschaften würde dieses Szenario - vermuten Insolvenzexperten - einer stattlichen Zahl an Masseverwaltern bedürfen. Dann schlägt für Benko und seine Co-Investoren die Stunde der Wahrheit. Dann werden die wechselseitigen Haftungen und Garantien geklärt, wird das verbliebene Vermögen neu bewertet.

Der Finanzjongleur René Benko schafft es offenbar nicht, seiner finanzmaroden Firmengruppe frisches Geld zuzuschießen, um ein drohendes Konkurs-Domino zu verhindern. (Bild: APA/Robert Jäger, Klemens Groh, Krone KREATIV)
Der Finanzjongleur René Benko schafft es offenbar nicht, seiner finanzmaroden Firmengruppe frisches Geld zuzuschießen, um ein drohendes Konkurs-Domino zu verhindern.

Doch wer sind eigentlich die wichtigsten Partner des Tiroler Immobilienspekulanten bei der Signa Holding?

  • Hans Peter Haselsteiner: Besitzt über seine Familienstiftung (Vorstandsvorsitzender: Alfred Gusenbauer) 15 Prozent an der Holding, deren Nettovermögen laut „Krone“-Infos zuletzt mit rund vier Milliarden bewertet gewesen sein soll. Auch diese Zahl wird dann von den Insolvenzverwaltern kritisch geprüft und neu bewertet werden müssen.
  • Torsten Toeller: Der Fressnapf-Gründer hält 4,5 Prozent der Anteile, wollte zuletzt aussteigen.
  • Ernst Tanner: Der Präsident von Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat nicht nur viel privates Geld, sondern seinen seriösen Ruf zu verlieren.
 Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele