Tarifstreit

Amazon-Arbeiter streiken zum Black Friday

Web
24.11.2023 08:05

Es ist bereits Tradition: Anlässlich des Schnäppchentages Black Friday haben Hunderte Beschäftigte in Deutschland beim US-Onlinehändler Amazon die Arbeit niedergelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zu Streiks an fünf deutschen Standorten aufgerufen. 

Amazon erhoffe sich „enorme Umsätze“ am Black Friday - die Streiks sollten verdeutlichen, „wer diese Umsätze erwirtschaftet und wer noch immer auf den Einstieg in Tarifverhandlungen wartet“, erklärte Verdi. „Die Beschäftigten bei Amazon haben den Black Friday zum Make Amazon Pay Day umbenannt“, sagte das für den Handel zuständige Verdi-Vorstandsmitglied Silke Zimmer.

Gestreikt wird an den Standorten Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Dortmund und Bad Hersfeld. In Leipzig etwa hatte der Ausstand bereits um 00:00 Uhr am Donnerstag begonnen, er soll bis zum Ende der Spätschicht am Samstag dauern. Ein Gewerkschaftssprecher vor Ort sagte, er gehe von einer „stabilen Streikbeteiligung“ aus - von rund 1200 Beschäftigten würden sich 40 bis 50 Prozent beteiligen.

In Rheinberg in Nordrhein-Westfalen sagte der Gewerkschaftssprecher vor Ort, gestreikt werde bis Samstag um Mitternacht. „Wir werden die 500er-Marke knacken“, sagte er zur Streikbeteiligung. Bei Amazon in Rheinberg arbeiten demnach rund 1200 Menschen, dazu kommen Aushilfskräfte wegen der Weihnachtszeit. In Bad Hersfeld begann der Streik am Freitagvormittag und sollte bis Samstag dauern.

Amazon verweist auf „faire Löhne“
Amazon dagegen betonte wie schon in den Jahren zuvor, dass seine Mitarbeiter von „fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen“ profitierten. Der Einstiegslohn bei Amazon in Deutschland liege bei 14 Euro brutto pro Stunde aufwärts. Dazu gebe es viele Extras wie die Kostenübernahme des 49-Euro-Tickets, betriebliche Altersvorsorge und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem versicherte der Konzern, dass sich Kunden auf eine zuverlässige und pünktliche Lieferung ihrer Black-Friday-Bestellungen verlassen könnten. 

Zehnjähriges Streik-Jubiläum
Verdi betonte, Beschäftigte von Amazon hätten „durch ihren zehnjährigen unermüdlichen Einsatz und ihre Ausdauer Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen erreicht und konnten diese mitgestalten“. Durch diesen Druck habe der Online-Händler in den vergangenen Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder erhöhen müssen.

Die deutsche Gewerkschaft hatte in dem Konflikt schon häufiger versucht, mit Streiks den Druck auf Amazon zu erhöhen. Der US-Konzern hat dagegen immer wieder erklärt, Bezahlung, Zusatzleistungen und Karrierechancen in dem Unternehmen seien „exzellent“.

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