Eine neue Plattform zwischen Banken, Zahlungsdiensten und Exekutive soll künftige Cyber-Abwehr gegen potenzielle Betrüger stärken. „Austausch und Vernetzung zum Wohl der Kunden“ lautet das Motto.
Der Blick auf das eigene Konto fällt heutzutage nicht immer positiv aus. Noch düsterer wird die Stimmung aber, wenn man Opfer sogenannter Phishing-Attacken, also von Datendiebstahl, geworden ist. Denn dann kann es ganz schnell gehen, und das eigene Geld ist plötzlich an völlig Fremde im fernen Ausland überwiesen.
Opfer gutgläubig oder uninformiert
Immer wieder werden Fälle bekannt, wo gutgläubige oder einfach uninformierte Opfer Tausende Euros an angebliche Verwandte oder vermeintlich offizielle Stellen übermittelt haben. Teilweise wurden sogar Geldbeträge an Kinder ausgeschüttet, obwohl man gar keine hatte, so die Experten.
Der Kampf gegen die Betrüger wird somit als dringendstes Problem von Polizei und Bankenwesen benannt: Zigtausende Delikte wurden in Sachen Cybercrime bereits gezählt (siehe Faktenbox unten). Die Ermittler betonen: „Wir sind zwar ein starker Motor im präventiven Bereich, doch es braucht noch mehr Austausch zwischen den verschiedenen Anlaufstellen“, erklärt Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts.
Karner: Sehr viele Delikte werden gar nicht angezeigt
Auf Initiative von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) wurde deshalb eine eigene Plattform gemeinsam mit Vertretern der heimischen Bankenszene sowie dem Payment Services Austria und der Card Complete (Visa, Mastercard und Diners Club) gegründet. Karner erklärt: „Anti-Phishing klingt harmlos, betrifft aber viele. Sehr viele Delikte werden gar nicht angezeigt, aber wir wissen um das Problem. Jeder einzelne Polizist soll künftig ein Grundrüstzeug für den Kampf gegen Internetbetrüger besitzen, und jedes Unternehmen oder jeder Betroffene bekommt unsere Hilfe.“
Angst um das eigene Geld muss man aber nur bedingt haben, denn ohne blindes Hineintappen in die verschiedensten Fallen seien die Konten sicher, erklären die Manager. Der Faktor Mensch sei aber eine Schwachstelle, heißt es.
Wichtiger Tipp der Profis: Verfügernummer, Codes oder Passwörter werden niemals per SMS, E-Mail oder telefonisch von Mitarbeitern externer IT-Unternehmen abgefragt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.