Bis zu 6500 Kinder kommen österreichweit pro Jahr vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und gelten somit als Frühgeborene. Dann ist die Lunge noch nicht ausgereift. Welche Auswirkungen dies auf die Lungengesundheit ehemaliger „Frühchen“ haben kann, erläuterten Experten bei der Jahrestagung der Österr. Gesellschaft für Pneumologie in Graz.
„Viele wichtige Schritte der Lungenentwicklung finden erst im letzten Schwangerschaftsdrittel oder sogar erst nach der Geburt statt. Daher ist der Grad der Reifung der Lunge der limitierende Faktor, ob ein Frühgeborenes überleben kann. Auch auf die weitere Entwicklung - vor allem der Lungengesundheit - hat dies große Auswirkungen“, erläuterte Prim. Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber, Leiter der Klinischen Abteilung für pädiatrische Pulmonologie und Allergologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Graz.
Erhöhtes Risiko für Asthma und COPD
So weiß man aufgrund von Studien etwa, dass Frühchen in späteren Jahren ein erhöhtes Risiko für Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) aufweisen. Prim. Eber betonte daher die Wichtigkeit der Betreuung von Frühgeborenen in spezialisierten Zentren für deren Überlebenschancen und deren weitere Lungengesundheit.
Frühchen müssen ein Leben lang auf Lungengesundheit achten
„Frühgeborene müssen daher im Kindesalter engmaschig vom spezialisierten Kinderarzt betreut werden. Selbst im weiteren Lebensverlauf sollten ehemalige Frühchen ganz besonders auf ihre Lunge achten. Deshalb Atemwegsbeschwerden nicht bagatellisieren, sondern möglichst früh einen Lungenfacharzt aufsuchen. Außerdem rate ich ihnen, lebenslang Nichtraucher zu bleiben“, warnt der Experte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.