Gazastreifen

Israel verschärft Ton gegen Zivilbevölkerung

Ausland
22.10.2023 11:33

Gleichzeitig mit der Ankündigung, die Angriffe auf den Gazastreifen zu intensivieren, hat die israelische Armee die palästinensische Bevölkerung mittels Flugblättern und Audiobotschaften auf Handys zur Flucht in den Süden aufgerufen. Der Ton wird dabei immer schärfer. Israels Luftwaffe fliegt weiter massive Bombenangriffe im Gazastreifen (siehe Video).

Wie Reuters-Korrespondent Nidal al-Mughrabi auf seiner X-Seite (vormals Twitter) mitteilt, ist auf den Flugblättern unter anderem zu lesen: „Wer sich entscheidet, zu bleiben, könnte als Mitglied einer Terrororganisation betrachtet werden.“ Gleichzeitig wird der radikalislamischen Terrororganisation Hamas vorgeworfen, die Bevölkerung daran zu hindern, sich in Sicherheit zu bringen, und sie als „menschlicher Schutzschild“ zu missbrauchen, wie es bereits vor Tagen geheißen hat.

Hilfsgüter werden nur in den Süden geliefert
Der südliche Gazastreifen ist auch jene Region, wohin die seit Samstag rollenden Hilfsgüter aus Ägypten gebracht werden. Wie berichtet, wurde Samstagmorgen der Grenzübergang Rafah geöffnet. Auf dem ersten Konvoi waren 60 Tonnen Lebensmittel des UNO-Welternährungsprogramms (WFP), darunter Dosen mit Thunfisch, Mehl, Nudeln, Bohnen und Tomatenpaste. „Diese Nahrungsmittel werden dringend gebraucht, die Verhältnisse im Süden des Gazastreifens sind katastrophal“, sagte die WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. Auf ägyptischer Seite seien noch weitere 930 Tonnen Lebensmittel, in den nächsten beiden Monaten sollen 1,1 Millionen Menschen unterstützt werden. Die ersten Hilfen seien lediglich „ein Tropfen auf den heißen Stein“, wie das Kinderhilfswerk UNICEF erklärte.

Der UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths ist zuversichtlich, dass dem ersten humanitären Konvoi mit 20 Lastwagen zügig weitere folgen. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Lieferung der Beginn einer nachhaltigen Anstrengung sein wird, die Menschen im Gazastreifen sicher, zuverlässig, bedingungslos und ungehindert mit lebensnotwendigen Gütern wie Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zu versorgen. Die Menschen im Gazastreifen leiden seit Jahrzehnten. Die internationale Gemeinschaft kann sie nicht weiter im Stich lassen“, sagte er am Samstag in Kairo.

Israel: Mitglied der Hamas-Sturmeinheit getötet
Im Kampf gegen die Hamas ist Israel laut eigenen Angaben erneut ein Schlag gegen die Führungsebene gelungen. Wie die Armee Sonntagfrüh auf Telegram mitteilte, kam am Vortag unter anderem ein Mitglied der Hamas-Sturmeinheit „Nuchba“ („Elite“) bei den Angriffen ums Leben. „Nuchba“-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel am 7. Oktober anführten. Seit dem Terroranschlag sind in Israel mehr als 1400 Tote zu beklagen.

Seither fliegt Israels Luftwaffe massive Bombenangriffe im Gazastreifen. Kampfflugzeuge hätten dort am Samstag Dutzende von Hamas-Terrorzielen angegriffen, von denen sich einige in mehrstöckigen Gebäuden befanden, teilte das israelische Militär weiter mit. Im Laufe des Tages seien Tunnelschächte, Waffendepots und Moscheen, die von der Hamas als Kommandozentralen genutzt werden, angegriffen worden, hieß es. Bombardements gab es in der Nacht auf Sonntag auch auf die Grenzstadt Rafah, wo laut Angaben der Hamas mehr als 30 Häuser zerstört wurden.

Raketenangriffe auf Israel gehen weiter
Unterdessen gingen die Raketenangriffe militanter Palästinenser im Gazastreifen auf Israel weiter. Im Großraum Tel Aviv gab es Sonntagfrüh erneut Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es gebe bisher keine Berichte über Verletzte.

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