40 Jahre Krone Kärnten

Sportler in der Badewanne erwischt

Kärnten
19.10.2023 08:03

44 Jahre bei der „Krone“, exakt 40 davon in Kärnten: Ex-Sportchef Conny Lenz erlebte in seiner Journalisten-Karriere viel: Von Aufstiegen bis hin zu Europa-Erfolgen und gar Klagen.

Andere Zeiten. 1983 betrat Konrad „Conny“ Lenz erstmals die „Krone“-Redaktion in Klagenfurt - seitdem hat sich viel, sehr viel getan. . .

„Kärntner Krone“: Conny, wie kann man sich die Arbeit als Journalist damals vorstellen?

Conny Lenz: Verglichen mit heute, lief alles im mühevollen Schneckentempo ab. In den Redaktionen klapperten die Schreibmaschinen, unvorstellbar. Um Trainer oder Spieler zu erreichen, musste man oft die exakte Uhrzeit ausmachen, um diese dann am richtigen Ort und Festnetz zu erwischen - es gab ja keine Handys. Die Fotografen hetzten bei Eishockey-Spielen nach dem ersten Drittel zum Entwickeln heim, gaben die Schwarz-Weiß-Bilder in der Redaktion ab, düsten zurück in die Halle für Jubelbilder. Durch die Digitalisierung änderte sich alles - von der Online-Berichterstattung ganz zu schweigen. Es muss alles schneller gehen - und ist deshalb nicht leichter.

Du hast viel erlebt - gibt’s ein kurioses Erlebnis?
Austria Klagenfurts Publikumsliebling Kassim Ramadhani hat mich mal verklagt. Er war ein gewitzter, aber fauler Hund, wollte nie den Start der Vorbereitung mitmachen. Während die anderen bei Minusgraden und Schneefall voll trainierten, lag er gemütlich in der Kabine in der Badewanne. Ich hab’s berichtet. Seine Klage wurde abgewiesen.

Die schönsten Momente?
Der Bundesliga-Aufstieg und die Europacup-Erfolge des WAC, Cupsieg und Supercupsieg des FC Kärnten 2001 - sowie die Europacup-Spiele mit den Klagenfurter Basketball-Piraten gegen Real Madrid in Spanien 1990, legendär!

Was macht die „Krone“ aus?
Der exzellente persönliche Kontakt zu Trainern und Spielern. Der ist durch nichts zu ersetzen. Da kann jeder Kontakt über Social Media brausen gehen. Und dass sich die „Krone“ immer als Förderer und Unterstützter der Sportler sieht, nur dann Missstände aufzeigt, wenn es welche gibt!

Abschließend: Wo werden Austria & WAC heuer landen?
Wenn Pacult weiter so unglaubliche Arbeit leistet, werden wir tolle Derbys in der Meisterrunde erleben.

„Der wichtigste Mann ist leider der Pressesprecher!“
Franz Klammer wurde 1983, in dem Jahr, in dem die „Kärntner Krone“ zum ersten Mal erschien, zum dritten Mal als Sportler des Jahres geehrt. Ein Rückblick...

Kaum einer kennt ihn nicht: Franz Klammer! Der Ski-Kaiser wurde ausgerechnet vorige Woche - 40 Jahre nachdem er zum dritten Mal zu Österreichs Sportler des Jahres geehrt worden war - bei der großen Sport-Gala in Wien für sein Lebenswerk ausgezeichnet. „Damals verliefen solche Ehrungen anders - im Rahmen eines Fußball-Länderspiels im Happel-Stadion“, erzählt Klammer, der am 3. Dezember 70 Jahre alt wird.

40 Jahre „Krone“ in Kärnten

Die „Kärntner Krone“ wird 40 Jahre alt. Am 6. November 1983 ist die erste Ausgabe der vierten Bundesländer-„Krone“ zum ersten Mal erschienen. Das ist für uns Anlass, zurück zu blicken, Bilanz zu ziehen, aber auch die Blicke nach vorne zu richten. Was kommt? Wie geht es weiter? Wir beleuchten 40 Lebensbereiche in 40 Folgen.

Und wie die „Kärntner Krone“ hat auch er viele spannende Geschichten auf Lager. Vor allem der Sport habe sich im Umgang mit Medien stark verändert. „Damals waren wir mit den Journalisten eng befreundet, waren stets zusammen essen und immer im persönlichen Austausch - heute ist der wichtigste Mann im Ski-Zirkus der Pressesprecher, nicht mehr der Sportler selbst!“, kritisiert Klammer.

An welche „Krone“-Reporter er sich gerne erinnert? „Michael Kuhn, Charly Pointner und Heinz Prüller. Da wurde nie etwas geschrieben, wenn ich etwas im Vertrauen erzählt habe. Sie sind lieber um eine gute Geschichte umgefallen - das war ein Ehrenkodex!“

Vor 40 Jahren gewann Klammer zum fünften Mal den Abfahrtsweltcup, war stets auch für die Fans ein Held. „Aber selbst da habe ich nie gelesen, was über mich geschrieben wurde, und mich komplett abgeschottet. Ich wollte mich nicht ablenken lassen. Das wäre heutzutage durch das Internet ja gar nicht mehr möglich“

Zehn Jahre später: Pacult in Teilzeit, Kasper holt Stanley-Cup
Die „Kärntner Krone“ braucht keine künstliche Intelligenz! Wir blicken - nicht völlig ernst gemeint - selbst ins Sportjahr 2033.

Was wird aus...? Peter Pacult:
Nach vielen erfolgreichen Jahren mit Austria Klagenfurt ist der Trainer in Altersteilzeit aktiv. So macht er nur noch drei Trainings die Woche sowie das Spiel - trotzdem qualifiziert sich die Austria erneut für die Meisterrunde.

Marco Kasper:
Mit 29 Jahren ist der Klagenfurter Eishockey-Center bereits eine langjährige Stütze beim NHL-Klub Detroit Red Wings - und holt mit seiner Truppe als erster Österreicher den Stanley-Cup.

Felix Gall:
Nach zwei Siegen bei der Tour de France beendet der Osttiroler Radfahrer seine Karriere mit 35 Jahren - und widmet sich künftig seinem Hobby: Golf.

Martin Micheu:
Mit 63 Jahren ist „Mr. Aich/Dob“ trotz vieler Rücktrittsankündigungen weiterhin Volleyball-Chef der Unterkärntner. Mittlerweile spielen seine Söhne Jonas, Lukas und Leon in der Startformation.

Daniel Tschofenig:
Hohenthurns Skispringer holt seinen 48. Weltcupsieg und überflügelt damit sogar die unglaubliche Bestmarke von Gregor Schlierenzauer.

Achim Mörtl: Der Rallye-Fahrer wagt mit 63 Jahren ein Comeback bei der Lavanttal-Rallye, liegt lange voran - ehe ihm der Strom seines Elektroautos ausgeht.

Martin Hinteregger: Die Fußball-Legende führt seinen Heimatklub Sirnitz in die Regionalliga, tanzt bei der Aufstiegsparty tagelang wild auf den Tischen. Danach wird er Teamchef von Österreich.

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