Neusiedler See

Burgenland: Begegnungen am See

Reisen & Urlaub
06.09.2023 19:00

Was wäre der Neusiedler See ohne seine Menschen, die für ihn „brennen“? Winzer, Nationalpark-Ranger, Spitzenköche, Schilfschneider und Bauern - im Mittelpunkt steht immer die Region.

Surfen, Segeln, Schwimmen, Stand-up-Paddeln oder einfach nur den Sonnenuntergang genießen – für all das ist das „Meer der Wiener“ weit über die Grenzen bekannt. So weit. So gut. Immer öfter punktet es aber auch durch seine Affinität zur afrikanischen Savanne. Bei einem Blick in den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel würde man im ersten Moment kaum vermuten, mitten in Europa zu sein.

Weite Graslandschaften und die vollkommene Ebene. Hie und da ein Baum. Die „Big Five des Seewinkels“ können einem hier über den Weg laufen: ungarisches Steppenrind, Wasserbüffel, Przewalski-Pferd, Seeadler und Graugans. Für Abertausende Vögel ist der einzige Steppen-Nationalpark Österreichs wertvolles Brutgebiet oder unverzichtbarer Rastplatz.

INFOS

Burgenland Tourismus:
www.burgenland.info
Tel. 02682/63 38 40

Wenn die Natur Pause macht
Kein Zufall, dass sich Ornithologen aus der ganzen Welt auf den Weg ins Burgenland machen. Wurden doch mehr als 360 Vogelarten am Neusiedler See beobachtet. Der Großteil des Wasserhaushalts des heute 320 km² großen Sees stammt aus Niederschlägen. Aufgrund des regenreichen Frühlings und Sommers liegt der Wasserstand des Steppensees aktuell bei 115,08 Metern über Adria (müA) und damit um 15 Zentimeter höher als im Vorjahr.

Auf Landesebene wird das Projekt der Wasserzuleitung weiterverfolgt. Derzeit wird eine innerösterreichische Lösung angestrebt. In Hainburg nahe der Slowakei könnte Wasser aus der Donau entnommen und dem See zugeführt werden.

Die Renaissance der Schilfschneider
180 km² Schilfwildnis umgeben den See. Bei näherer Betrachtung entpuppt sie sich jedoch als reich strukturierter Lebensraum. Für Schilfschneider Markus Brunner ist es - zwischen Purbach und Donnerskirchen - sein Arbeitsplatz. Er ist einer von fünf Schilfschneidern am See. Und das hauptberuflich. Geschnitten werden die trockenen Schilfhalme in den Wintermonaten Jänner bis Mitte März. Größtenteils wird nach England und Holland exportiert. Ein kleiner Teil geht nach Deutschland. Touristen können den Schilfgürtel bei einer Wulka-Safari erkunden.

Mit insgesamt rund 44.000 Hektar ist Esterhazy Österreichs größter privater Grundbesitzer – vor allem am See. „Nachhaltige Jagd zielt auf die Erhaltung der Ökosysteme, Arten und Populationen sowie deren genetische Vielfalt ab“, betont Philipp Koch, Jagdbeauftragter der Betriebe Esterhazy, der eng mit der Region verbunden ist.

Die Permanentwinde um den See und der Salzgehalt desselben verleihen den umliegenden Weinreben besondere Charakteristika. Wenig überraschend deshalb die hohe Dichte an Winzern. Bertl Gmeiner hat seinen Betrieb bereits an Sohn Robert weitergegeben. Hilft aber weiter mit – ein Leben für den Wein sozusagen.

„Getrockneter Seeschlamm ist wertvoller Dünger für den Boden“, erzählt er. Und sein Kollege aus Frauenkirchen, Josef Umathum, erklärt: „Die Pflanze passt sich dem Klima an. Die Beeren haben einen kürzeren Wachstumszyklus und die Trauben durch die stärkere Sonnenkraft mehr Zucker und weniger Säure.“ Die Weine rund um den See eignen sich vorzüglich für Max Stiegls Speisekarte. Pannonische Zutaten und burgenländische Tradition treffen im Gut Purbach auf französisches Handwerk.

An den Hängen des Leithagebirges sorgt seit dem 18. Jh. die Kirsche für Furore. Und zwar die Leithaberger Edelkirsche. Mit unermüdlichem Einsatz arbeiten Mutter und Tochter, Rosmarie und Andrea Strohmayer, für die Genussquelle. Wie viele andere Menschen auch „brennen“ sie für die Gegend um den See und freuen sich über jeden Erfolg.

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