Duell mit Fiorentina

Violette sollen ihr grünes Rapid-Wunder erleben

Fußball International
30.08.2023 20:47

In Florenz, wo der Fußball erfunden worden sein soll, will der SK Rapid am Donnerstag Geschichte schreiben, erstmals Italiener eliminieren! Trotz des 1:0-Polsters wäre der Einzug in die Gruppenphase allerdings eine Sensation! 

Die „Krone“ berichtet aus Florenz!

„Forza Viola!“ Die Begrüßung eines grinsenden Flughafen-Angestellten saß. Ein erster Schreck. Rapid war im violetten Florenz gelandet. Aber anders als in Neapel, wo der Maradona-Kult gelebt, alles blau ist, ist die Farbe von Rapids Erzrivalen, in der Stadt nicht omnipräsent. „Aber im Stadion sind alle Florentiner fanatisch“, versprach Fan Alberto, den die „Krone“ beim Rundgang um das Stadio Artemio Franchi vor der Curva Fiesole traf. „Hier lebt jeder den Verein.“

Der violette Stolz ist tief verwurzelt. „Wir sind überzeugt, den Fußball erfunden zu haben“, verweist Journalist Tomasso von Radio Firenze auf das historische „Calcio Storico“. Seit dem 15. Jahrhundert kämpfen Teams der vier Stadtviertel in einem Mix aus Fußball, Rugby und Kampfsport um die Ehre. Bis aufs Blut, dabei ist auf der Piazza Santa Croce alles erlaubt, landen die Spieler vom Sandplatz oft direkt im Krankenhaus. Im Juni sind die „Spiele“ stets ein Anziehungspunkt für die Touristen. Neben den Uffizien, dem Ponte Vecchio und Michelangelos David.

Für seine Statuen ist Florenz berühmt. Die Bronze-Figur von Gabriel Batistuta wurde allerdings von Fiorentinas „Tifosi“ im Jahr 2000 zerstört: Die (jetzt wieder verehrte) Klub-Ikone war nach 203 Toren in 331 Spielen unter Tränen zur AS Roma gewechselt. Weil „La Viola“ pleiteging. Ein Klub voller Dramen. „Wir sind oft in einem Finale, gewinnen aber keine Titel, sind gewohnt, zu leiden“, bestätigt Alberto. Umso wichtiger ist für die Italiener das Playoff-Rückspiel.

„Können nur gewinnen!“
Denn nach langer Abstinenz war „La Viola“ ja erst letzte Saison nach Europa zurückgekehrt, dann im Finale der Conference League an West Ham mit 1:2 gescheitert. Wie so oft. Jetzt ist man im Stolz gekränkt, will man Revanche. „Italiener sind keine guten Verlierer“, bestätigt Österreichs Jahrhundert-Fußballer Herbert Prohaska. Der ausnahmsweise auch einmal hofft, dass die Violetten ihr grünes Wunder erleben …

Die Chancen sind nach dem Hinspiel-1:0 zwar vorhanden. Aber Rapid muss einen Schock verdauen, heute fehlen mit Kapitän Guido Burgstaller und Thorsten Schick zwei weitere Schlüsselspieler verletzt. Und noch nie konnten die Hütteldorfer ein italienisches Team im Europacup eliminieren. Es wäre eine Sensation, eine Sternstunde. „Sollten wir es schaffen, wäre es ein Wunder, würden wir Geschichte schreiben“, behauptet daher Rapids Trainer Zoki Barisic. Dann wären die Wiener zum zehnten (!) Mal seit 2009 in einer europäischen Gruppenphase dabei.

Aber nur zur Erinnerung: Der Marktwert der Italiano-Truppe beträgt 274 Millionen Euro, mehr als das Elffache von Rapid. „Wir können nur gewinnen“, weiß Barisic. Für Fiorentina wäre ein Quali-Aus eine Schmach. Schließlich haben sie in Florenz ja den „Calcio“ erfunden …

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