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„Wonn’s laft“ | Hitler und sein Haus

„Wonn’s laft“. „Wonn’s laft, donn laft’s“ - der legendäre Spruch des  oberösterreichischen Ski-Weltmeisters Rudi Nierlich wird  auch mehr als 30 Jahre nach dem tragischen Tod des Alpin-Helden oft zitiert. Und das nicht nur im Sport. Die bescheidene Weisheit ist zeitlos. Und passt überall, auch in der Politik. Und: selbst in der Gegenprobe. Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht . . . Beim aktuellen Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer verstärkt sich nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen gleichermaßen bei übel- wie wohlmeinenden Beobachtern der Eindruck, dass es gerade nicht rund läuft. So löste er jüngst eine „Duz“-Debatte aus, weil er in einem Video zum Thema Bargeld die Österreicher salopp per „Du“ anspricht. Davor waren unter anderem sein  Anti-Van-der-Bellen-„Schnitzel“-Sager in der Normalitätsdebatte und manche Ausrutscher, die einem Sebastian Kurz wohl nie passiert wären, thematisiert worden. Doch die ÖVP-Granden halten Nehammer (scheinbar?) felsenfest die Treue. Nicht zuletzt wohl auch, weil sie derzeit  keine Alternative zu ihm sehen. Bleiben aber die Umfragewerte im Keller und wird Nehammer-Vorgänger Sebastian Kurz bei seinem Prozess, der ja nun für den Oktober angesetzt wurde, freigesprochen -  ob dann in der ÖVP nicht eine Debatte darüber ausbricht, mit welchem Mann an der Spitze es besser „lafen“ würde?

Hitler und sein Haus. Diese Meldung hat Potenzial für internationale Aufmerksamkeit: Wie Redakteur Christoph Hartner heute in der „Krone“ berichtet, hat der Dokumentarfilmer Günter Schwaiger eine Entdeckung mit Zündstoff-Charakter gemacht. Schwaiger drehte einen Film über das höchst umstrittene Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau. Dieses war viele Jahre von der Lebenshilfe als Behindertentagesstätte genutzt worden. 2017 wurde das Haus enteignet, zwei Jahre später wurde von der Bundesregierung beschlossen, dass dort nicht mehr die Lebenshilfe, sondern die Polizei einzieht. Das hielten viele von Anfang an für problematisch. Filmer Schwaiger entdeckte nun aber in einer Ausgabe der Innviertler Regionalzeitung „Neue Warte am Inn“ von 1939, als die Zeitung natürlich unter nationalsozialistischer Kontrolle stand, eine Meldung, die es so richtig in sich hat. Da stand zu lesen: „Der Führer hat sein Geburtshaus der Kreisleitung Braunau zur Verfügung gestellt. Über seinen Wunsch, ist es zu Kanzleien der Kreisleitung umzubauen.“ Eine kurze Meldung mit Sprengkraft, weil es, wie der Historiker Florian Kotanko, der beste Kenner der Geschichte des Hauses, sagt, das einzige Dokument sei, in dem dezidiert Hitlers Wille über den Umgang mit seinem Geburtshaus zu Papier gebracht wurde - er wünscht sich eine administrative Nutzung des Hauses. Genau das, was die Republik nun mehr als 80 Jahre später zu erfüllen droht. Das gibt Diskussionsstoff!

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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